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10.02.2019
von Ralf Ohm
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2. Liga
Kirchhof scheitert
an bärenstarker Abwehr der Kurpfalz Bären
Melsungen - Die Überraschung blieb aus: Die SG 09 Kirchhof
musste sich dem Aufstiegsaspiranten der 2. Handball-Bundesliga,
den Kurpfalz Bären, mit 29:36 geschlagen geben.
Die Frage sei nach diesem Spiel erlaubt. Gibt es eine weibliche
Form von „Bären“? Ja, die gibt es: Bärinnen. Ist aber nicht sehr
geläufig. Und würde mit seinem niedlichen Unterton wohl kaum zu
den Kurpfalz Bären, dem Künstlernamen der TSG Ketsch, passen. Der
Aufstiegsaspirant der 2. Handball-Bundesliga der Frauen, dessen
gar nicht niedliche und höchst aggressive Abwehr der SG 09
Kirchhof den Zahn zog, die bei der 29:36 (14:18)-Heimniederlage
letztlich chancenlos war.
„Wir haben uns verunsichern lassen“, gestand SG-Trainer Christian
Denk. Von der harten Gangart der Gäste, deren 3:2:1-Deckung sich
bisweilen in eine undurchlässige Mauer verwandelte, an der die
Kirchhofer Angriffsversuche abprallten wie Gummibälle. Dabei waren
sie gut gestartet, die Gastgeberinnen. Hatten zweimal die schnelle
Mitte des Gegners unterbunden und bis zum 5:4 (11.) ansatzweise
den Raum genutzt, der die Fokussierung der Ketscher Defensive auf
Torjägerin Sabljak schuf.
Doch schon zu diesem frühen Zeitpunkt war jeder Treffer ein hartes
und bisweilen schmerzhaftes Stück Arbeit. Die vielen Textilproben
des Gegners blieben ungeahndet, der daraufhin immer rustikaler zur
Sache ging. Und nach Ballgewinnen beim Umschalten den Turbo
einschaltete. Zudem war im Positionsangriff die höchst explosive
Carmen Moser nicht zu stoppen.
Nur Svirakova treffsicher
Als dann auch noch Torfrau Stockhorst auftaute, war‘s um die SG
geschehen. Beim 9:6 durch Samira Brand (16.) hatte das
Schneider-Team die Partie gedreht, beim 16:9 durch Saskia Fackel
(25.) drohte gar eine Lehrstunde des Aufsteigers von 2016. Die
Kirchhof aber abwenden konnte. Denn als Leona Svirakova die
überragende Moser raus nahm, geriet der Kurpfälzer Angriffsmotor
erstmals ins Stocken. Und die Linkshänderin selbst sowie Diana
Sabljak und Christin Kühlborn verkürzten durch drei Treffer in
Folge auf 14:17 (29.).
Das ermunterte den SG-Coach („Ich musste was riskieren“) nach der
Pause aufs Ganze zu gehen. Auch Saskia Fackel genoss nun eine
Sonderbehandlung und den Pfälzer Beton wollte er mit einer siebten
Feldspielerin knacken. Doch der Schuss ging nach hinten los. Trotz
einiger Ballgewinne zogen die Bären wieder auf 21:14 davon (34.).
Dank der Paraden von Sabine Stockhorst, die selbst einmal ins
leere Kirchhofer Tor traf.
„Du musst gegen sie unheimlich lange mit dem Wurf warten, um sie
irgendwie auszugucken“, beschrieb Leona Svirakova die „Magie“ der
ehemaligen Erstligatorfrau. Nur die 27-jährige selbst hatte
Stockhorst halbwegs drauf - zu wenig, um vielleicht doch noch eine
Aufholjagd zu starten. Immerhin: Kirchhof kämpfte unverdrossen, so
dass sich die Kurpfalz Bären erst nach Sommerrocks Treffer zum
26:31 (55.) so richtig auf der Siegerstraße wähnen konnten.
Nun, einen zarten Hinweis auf ihr weibliches Geschlecht gibt es
auch: Das linke Ohr des Bären auf dem Gäste-Trikot hat einen
dezenten Ohrring. Niedlich. |
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