SG 09 Kirchhof

2. Liga   Spielberichte

2. Liga
ESV Regensburg vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 
Saison 23 / 24
27.04.2024

„Neue Energie dank Koltschenko“

2. LIGA - Kirchhof im Kampf gegen den Abstieg vor hoher Hürde in Regensburg

Kirchhof – Jetzt gilt es, jeden Strohhalm zu ergreifen. Nach Mutmachern zu suchen, um das zwar nicht Unmögliche, aber definitiv ungemein Schwierige noch zu verwirklich. Den Klassenerhalt für die SG 09 Kirchhof in der 2. Handball-Bundesliga. Fünf Spiele sind es nur, um zumindest drei Punkte auf den Relegationsplatz und den VfL Waiblingen gutzumachen. Vier der fünf Gegner stehen in der Tabelle unter den ersten Sechs. Auch die nächste Hürde hat es mit dem Spiel beim Dritten ESV Regensburg in sich (Sa. 19 Uhr).


Denn im Bunker, wie die ESV-Spielstätte genannt wird, wartet die Mannschaft, die am letzten Spieltag das Resultat schlechthin lieferte. Das Team von Trainer Bernhard Goldbach brachte dem HC Rödertal dank einer Defensiv-Gala nach 13 Siegen in Serie mit 22:17 wieder eine Niederlage bei. Dabei gestatteten die Bunkerladies dem bis dato besten Angriff der Liga nur 36 Würfe, von denen gut ein Dutzend zur Beute von der herausragenden Torhüterin Joelle Arno wurden.

„Wir wissen, was uns erwartet. Da müssen wir über uns hinauswachsen“, erklärt auch sinnbildlich mit Blick auf die Körpergröße nicht nur bei Kreisläuferin Julia Drachsler (1,93 m) SG-Coach Christian Denk, der nur allzugern Geschichte wiederholen würde. Denn auch in der Hinrunde hatte Regensburg Rödertal besiegt. Zuvor wurden jeweils Gröbenzell und die Kurpfalz Bären bezwungen. Damals wie heute also drei Siege in Serie vor dem Kirchhof-Spiel. Womit Bayerns Aushängeschild im Frauen-Handball drauf und dran ist, seine Rekordsaison aus dem Vorjahr noch zu toppen.


In Melsungen allerdings behielt Kirchhof nach einer der besten Vorstellungen in dieser Spielzeit mit 28:27 die Oberhand. Zwei Punkte, die teurer indes nicht hätten bezahlt werden können. Ausgerechnet die überragende Katharina Koltschenko verletzte sich bei ihrem sechsten Tor und Siegtreffer in der Schlussminute schwer.

Ein Riss der Trizepssehne war die Schock-Diagnose. Aus der (zu) optimistischen Prognose von Mitte März wurde auch wegen einer Entzündung im Arm der 20. April als Rückkehr auf die Platte. Auch wenn das Resultat mit 31:33 eine herbe Enttäuschung war, war die 21-Jährige auf Anhieb wieder ein Aktivposten und erklärt: „Wir sind nicht in der Situation, um nach Ausreden zu suchen und können jetzt eigentlich viel freier aufspielen.“


Ihr Trainer hofft derweil, dass sein Team gute Leistungen aus der Trainingswoche im Spiel umsetzen wird und setzt speziell auf die Eins-gegen-Expertin, die weder sich noch ihre Gegner schont, große Hoffnungen. „Katha gibt uns eine neue Energie. An ihr können sich andere aufrichten“, sagt Denk und erwartetet besonders in der Deckung und im Positionsangriff eine Steigerung bei seiner Mannschaft. Nur so kann Kirchhof noch seinen Abstiegsplatz verlassen.




Quelle: HNA 26.04.2024

2. Liga
TSV Nord Harrislee vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 33:31
Saison 23 / 24
20.04.2024

„Da war kein Leben drin“

2. LIGA - Kirchhof patzt beim Vorletzten – Koltschenko und Spatz als Lichtblicke

Harrislee – Die Holmberghalle bleibt für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof eine uneinnehmbare Festung. Im sechsten Zweitliga-Spiel beim TSV Nord Harrislee setzte es für die Löwinnen die sechste Niederlage. Mit dramatischen Folgen. Denn durch das 31:33 (12:16) bei den Nordfrauen und dem 30:28-Coup der Kurpfalz Bären gegen den HC Leipzig ist der Abstand zum rettenden Ufer auf fünf Punkte angewachsen. Weiterhin drei Zähler sind es auf den Relegationsrang.


„Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren. Da war kein Leben drin, keine Körpersprache und wir waren viel zu passiv im Mittelblock“, haderte SG-Coach Christian Denk. Leichtes Spiel hatten somit vor allem die herausragende Spielmacherin Madita Jeß (8/1-Tore), die Kirchhof nie in den Griff bekam, und Kreisläuferin Jonna Schaube (5).

Daher schmeichelte es den Gästen, dass sich im Kellerduell zunächst keine Mannschaft absetzen konnte. Erst ein 3:0-Lauf des Tabellenvorletzten durch Schaube (2) und Marie Pfleiderer ebnete zum 12:9 den Weg zum Heimsieg (23.). Zwei Doppelschläge binnen jeweils 40 Sekunden unmittelbar vor und nach der Pause ließen den TSV Nord gar auf 18:12 enteilen (32.). Egal, ob 6:0-Deckung oder 5:1 – nichts fruchtete. „Auch das Torhüterduell haben wir leider verloren“, wusste Denk um einen weiteren Unterschied, denn Harrislees Lea Tiedemann zeigte allein mehr wichtigen Paraden als Dana Centini und Aleksandra Orowicz zusammen.


Doch als Kirchhof mit dem Rücken zur Wand stand, ging ein Ruck durch die Mannschaft. Maßgeblichen Anteil hatte ausgerechnet diejenige, mit der am wenigsten gerechnet werden durfte: Katharina Koltschenko. Denn nach fünf Monaten Verletzungspause stand die 21-Jährige nicht nur überraschend wieder im Kader, sondern fand sich sogar auf halbrechts in der Startformation wieder. Koltschenko wechselte nach der Pause auf die Mitte und sorgte im Verbund mit Deborah Spatz und Greta Kavaliauskaite für eine Aufholjagd. „Da sind wir endlich mutig in die Zweikämpfe gekommen und hatten auch ein paar Ballgewinne, nachdem wir die erste Halbzeit verschlafen hatten“, erklärte Koltschenko, die für ihren Trainer die personifizierte Kirchhof-DNA darstellt.


Als Kavaliauskaite und die ungemein emsige Spatz, die 14 ihrer 19 Versuche verwertete, in Unterzahl für den Ausgleich zum 20:20 sorgten (41.), war die Hoffnung auf die Wende groß. Doch einmal mehr fehlte es der SG an Disziplin und Geduld, um zwei so bitter benötigte Punkte einfahren zu können. Auch eine späte Führung durch Spatz zum 29:28 wurde nicht veredelt (55.).


Im Gegenteil. „Wir wollten zu viel. Völlig überhastete Ballverluste haben uns dann das Genick gebrochen“, haderte Denk. Hinzu kam Pech. Julie Hafner traf nur die Latte (57.). Im Gegenzug prallte der Ball an den Pfosten, jedoch genau auf Pfleiderer, der per Abpraller das 30:29 gelang (58.). Endgültig zum Verhängnis wurden Kirchhof zwei Zeitstrafen gegen Kavaliauskaite und Hafner binnen 13 Sekunden. In doppelter Überzahl schlug Harrislee zwei Mal eiskalt zu und sorgte dafür, dass Kirchhof wie immer ohne Punkte aus Schleswig-Holstein abreisen musste.


Kirchhof: Orowicz (8 P/22 GT), Centini (2/11) - Boras 4, Weyh 4/2, Sauerwald, Hafner 2, Koltschenko 2, Kavaliauskaite 3, Spatz 14/4, Zakrzewska, Spielvogel 2, Iker.
SR: Gimmler/Rips. Z: 189.
Siebenmeter: 4/4:6/8.
Zeitstrafen: 10:10-Minuten.

Quelle: HNA 22.04.2024

Weniger Risiko, weniger Tempo:

Kirchhof muss auch ohne Jaén Loro und Nöchel in Harrislee liefern

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Eigentlich sucht Christian Denk die Gefahr und hat als Motto „wer nichts riskiert, riskiert alles“. Doch vor dem Kellerduell der 2. Bundesliga seiner SG 09 Kirchhof beim TSV Nord Harrislee (Sa. 18.30 Uhr, Holmberghalle) betont der Handball-Trainer: „Ich liebe das Risiko, aber momentan ist es nicht angebracht. Wir brauchen mehr Klarheit, mehr Geduld, nachdem es zuletzt fast schon Roulette war. Auch das Tempo muss etwas raus.“


Harrislee/Kirchhof – Wie ernst es dem 40-Jährigen mit der Risiko-Minimierung ist, musste bei der deprimierenden 18:35-Niederlage gegen den HC Rödertal Aleksandra Orowicz erfahren. Denn die Torfrau parierte nach der Pause zwei Mal stark, wollte leichte Tore per Gegenstoßpass auf den Weg bringen, doch die Harpunen blieben stumpf – und die Polin fand sich schnell auf der Bank wieder. Dennoch genießt sie weiterhin einen hohen Stellenwert und kämpft auf Augenhöhe mit Dana Centini um den Platz im Tor. Die Nummer drei Yan Li Stannies wird aus Studiengründen indes nicht mitreisen.


Ansonsten aber ist der Konkurrenzkampf überschaubar. Am Kreis bleibt die emsige Nele Weyh Einzelkämpferin. Auf Rechtsaußen könnte Andra Lucas aus dem Juniorteam aufrücken, um Anamarija Boras zu entlasten. Im Rückraum allerdings liegt die Hauptlast auf den Kapitäninnen Deborah Spatz und Anna-Maria Spielvogel sowie Greta Kavaliauskaite und Lotte Iker.

Mit etwas Glück könnte Katharina Koltschenko erstmals wieder seit dem 2. Dezember und ihrer Trizeps-Verletzung ins Aufgebot rücken. Nicht jedoch Agustina Jaén Loro, die heute an der Hand operiert und nicht mehr für Kirchhof spielen wird, ehe sie im Sommer nach Spanien zurückkehrt. Und auch nicht Lina Nöchel, die sich bei einem Trainingsunfall eine tiefe Schnittwunde am Knie zuzog und drei Wochen passen muss.


Beide wollen Reaktion zeigen

„Wir wollen und müssen dennoch ein anderes Gesicht zeigen als gegen Rödertal“, gibt sich Denk kämpferisch und zollt den Nordfrauen Respekt, obwohl die Schleswig-Holsteinerinnen bei fünf Punkten Rückstand auf die SG 09 kaum noch zu retten sind: „Harrislee hat sich als Mannschaft gut entwickelt. Sie haben sich oft halt nur nicht belohnt.“

Das Team von Trainer Hendryk Jänicke, das in Melsungen mit 31:40 unterlag, holte neun seiner zwölf Punkte in Heimspielen. Siege gab es hier gegen Mainz (29:27), Rosengarten-Buchholz (30:27) und Nürtingen (36:35). Nach Führung ließ Harrislee zuletzt aber in Nürtingen (26:27), gegen die Kurpfalz Bären (29:29) und in Waiblingen (26:26) wertvolle Zähler liegen. Nun will der TSV eine Reaktion zeigen auf das jüngste 28:35 in Bremen, bei dem vom Stamm Leonie Mettner und Stine Jansen fehlten. Doch auch Kirchhof hat ja etwas Besonderes vor.


Quelle: HNA 19.04.2024

2. Liga
SG 09 Kirchhof vs HC Rödertal
Ergebnis: 18:35
Saison 23 / 24
14.04.2024

Rödertal eine Nummer zu groß

2. LIGA - Kirchhof verliert mit 18:35 bei Denk-Rückkehr – Samstag ist Sieg Pflicht



Melsungen – Vier Worte reichten aus, um die Rückkehr für Christian Denk auf die Trainerbank des Handball-Zweitligisten SG 09 Kirchhof zu beschreiben: „Da war nichts drin“, gab der Coach nach dem 18:35 (9:17) gegen den HC Rödertal zu Protokoll. Als schwacher Trost blieb den Löwinnen, dass mit dem VfL Waiblingen (25:27 gegen HL Buchholz 08-Rosengarten) und den Kurpfalz Bären (32:36 nach 10:7) die unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sowie Relegationsplatz ebenfalls unterlagen.


Rödertal erwies sich im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Coach Martin Schwarzwald als in allen Belangen eine Nummer zu groß. „Wir sind zum einen auf einen bärenstarken Gegner getroffen, bei dem jedes Rad ins andere greift. Zum anderen wollten wir vielleicht aber auch zu viel und haben leider nicht das zeigen können, was wir uns vorgenommen hatten“, erklärte Denk.

Folgerichtig hatte Rödertal auf dem Weg zum 13. Sieg in Serie nur ein wirkliches Problem: die Anreise. Denn Teil eins der Hinfahrt ging nur bis Dresden, dann blieb der Bus liegen. 75 Minuten dauerte es, ehe ein neues Fahrzeug kam, was eine deutlich verkürzte Aufwärmphase und eine 15-minütige-Spielverzögerung zur Folge hatte. „Das wertet unsere Leistung nochmal auf. Taktisch waren wir sehr diszipliniert, haben besonders im Rückzugsverhalten dafür gesorgt, dass Kirchhof zu keinem leichten Tor kam und haben in jeder Halbzeit nur neun Gegentreffer kassiert“, freute sich HCR-Trainerin Maike Daniels über die Vorstellung ihres Teams und kam ohne Auszeit aus – kleine Anweisungen zwischendurch reichten völlig aus, um den nie gefährdeten Auswärtssieg einzutüten.

Lediglich in den ersten sechs Minuten durften die Gastgeberinnen auf eine Überraschung hoffen. Da stand es 1:1. Doch in nur 110 Sekunden schlug das Pendel gegen Kirchhof aus. Mit vier Toren – davon drei in Überzahl und zwei dabei ins verwaiste Tor – durch die Rückraumspielerinnen Julia Mauksch (2) und Alicija Pekala sowie Kreisläuferin Victoria Hasselbusch zog Rödertal auf 5:1 davon (8.).

Vor allem an der 1,84 m großen Linkshänderin als Fixpunkt der 5:1-Deckung mit der emsigen Vanessa Huth auf der Spitze und den gut verdichtenden Halben Julia Mauksch sowie Santina Sabatnig bissen sich die Löwinnen die Zähne aus. Wahlweise prallten sie an Hasselbusch ab oder konnten nicht verhindern, dass ihnen die 25-Jährige clever die Bälle stibitzte. Wenn Kirchhof einmal durchkam, ging der Aufsetzer drüber (Weyh) oder der Wurf vorbei (Boras). Zudem wussten die Gäste dank Ann Rammer und später auch Oliwia Kaminska auf verlässliche Torfrauen zu vertrauen.

Auf der Gegenseite hatte allein Greta Kavaliauskaite einen Tag mit Normalform erwischt, mit Abstrichen noch Dana Centini, die immerhin einige gute Paraden zeigten. Ansonsten aber offenbarte die neue offensive 6:0-Deckung zu viele Lücken, so dass Rödertal nie ins Zeitspiel musste oder die SG zumindest ein Stoppfoul ziehen konnte. Bereits nach einem Doppelschlag von der effektiven Sabatnig und Lena Smolik zum 11:4 (18.) war der Boden zum Kantersieg bereitet.

Auch die Wechsel bremsten die Gäste nicht. Im Gegenteil. Rödertal konnte das hohe Niveau auf allen Positionen halten und unterstrich, dass es bis zum Schluss mit Göppingen um den Aufstieg kämpfen kann. Für Kirchhof heißt es, diese Packung schnell abzuhaken und am Samstag zu liefern. Dann sind zwei Punkte beim TSV Nord Harrislee, der nur noch ganz geringe Chancen auf den Klassenerhalt hat, Pflicht.


Kirchhof: Centini (10 P/33 GT), Orowicz /3/2), Stannies - Boras 3, Weyh 2, Sauerwald, Hafner 3, Nöchel 1, Kavaliauskaite 4, Spatz, Zakrewska, Spielvogel 3/2, Iker 2.
Rödertal: Rammer (10/15), Kaminska (3/3) - Mauksch 6/2, Huth 2, Hasselbusch 4, Meersteiner 1, Büch, Eckhart 4, Smolik 6, Laux 1, Pekala 4, Sabatnig 7.
SR: Friedel/Herrmann. Z: 260.
Siebenmeter: 2/5:2/2.
Zeitstrafen: 6:4-Minuten


Quelle: HNA 15.04.2024

Jetzt wird's knifflig

2. LIGA - Jaén Loro verpasst Denk-Einstand – Hafner fraglich


Kirchhof – So schnell kann's gehen. Eigentlich hatte Christian Denk schon genug zu tun. Der 40-Jährige trainiert die B-Jugend der SG 09 Kirchhof, mit der er am Samstag (19.30 Uhr) in Nieder-Olm um den Einzug ins Achtelfinale der Deutschen Handball-Meisterschaft kämpft. Für diese (erstmals in der Bundesliga) und die A-Jugend ist er für die Saison 2024/25 als Coach fest eingeplant. Zudem stellt er federführend den künftigen Kader der ersten Mannschaft zusammen. Nun ist er aber auch deren Trainer in der 2. Bundesliga, nachdem er nach dem Rücktritt von Martin Schwarzwald am Dienstag übernommen hat. Die erste Aufgabe könnte gegen den HC Rödertal (So. 15 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) kaum kniffliger sein.


Denn Rödertal hat beginnend mit dem 28:23 im Topspiel in Göppingen einen Siegeszug gestartet. Zwölf Erfolge in Reihe sorgten dafür, dass das Team von Trainerin Maike Daniels als Tabellenzweiter ein ganz heißer Kandidat auf den Aufstieg ist. Demgegenüber hat Kirchhof nach dem bitteren 33:34 in Ketsch drei Zähler Rückstand aufs rettende Ufer – knackiges Restprogramm mit Duellen gegen die Top Vier der Liga in den ausstehenden sieben Partien inklusive.

Doch der alte und neue Coach sprüht nur so vor Optimismus und Tatendrang. „Wir verschwenden keinen Gedanken, daran, was war. Ich glaube voll an den Klassenerhalt und weiß, dass jede Serie irgendwann reißt.“ Wie ernst er es meint, unterstreicht die Tatsache, dass er einen Kurz-Urlaub verkürzte – um seinem Herzensverein sofort helfen zu können.

Zumal die Hürde gegen Rödertal nochmals höher wird. Denn weiterhin ist die Langzeitverletzte Katharina Koltschenko keine Option, trainiert aber immerhin schon wieder – noch ohne Körperkontakt – mit der Mannschaft. Als zweiter sicherer Ausfall kommt Agustina Jaén Loro hinzu. Die Spanierin hat sich in Ketsch an der Mittelhand verletzt. Wenn es dumm läuft, muss die Kämpfernatur operiert werden. Aller schlechten Dinge könnten sogar drei werden, wenn Linksaußen Julie Hafner (Virus) passen müsste.


In Summe wären dies drei starke Optionen für die Spitze der 5:1-Deckung, die wegbrechen könnten. Doch nicht nur deshalb sagt Denk: „Es wird Veränderungen geben.“ Erste Kirchhöfer Bürgerpflicht gegen Rödertal ist dabei das Rückzugsverhalten. Verbunden mit der Vorgabe, schlau zu spielen und sich nur gut vorbereitete Würfe in besten Positionen gegen die herausragende Torfrau Ann Rammer zu nehmen. „Rödertals Abwehr ist schwer zu brechen“, weiß auch SG-Kapitänin Deborah Spatz und stellt sich zusätzlich auf das starke Zusammenspiel beim HCR der 1,84 m großen Kreisläuferin Victoria Hasselbusch mit dem Rückraum ein.


Julia Mauksch, Lena Smolik, die Denk kurz mal in Halle-Neustadt trainierte, und die Österreicherin Santina Sabatnig können hier ebenso zum Faktor werden wie die aufstrebende Vanessa Huth. Am treffsichersten bei den Sächsinnen ist jedoch Linksaußen Fabienne Büch (146/76). Die 22-Jährige war 2022 von Drittligist Pfeffersport Berlin gekommen. Auch der wollen es die Löwinnen deutlich schwerer machen als Rechtsaußen Gianina Bianco, die mit 13 Toren für die Kurpfalz Bären zum Albtraum für Kirchhof wurde. Woraus Martin Schwarzwald seine Konsequenzen zog – und eine Herkulesaufgabe hinterließ, der sich Christian Denk und das Team stellen werden.


Quelle: HNA 12.04.2024

2. Liga
Kurpfalz Bären vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 33:34
Saison 23 / 24
30.03.2024

„Völlig auseinander genommen“

2. BUNDESLIGA - Kirchhof verliert Kellerduell in Ketsch knapp – Pechvogel Boras

Kirchhof – Es hätte das „Platztausch-Spiel“ für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof werden sollen. Doch es wurde im Kellerduell die bittere 13. Saisonniederlage. Durch das 33:34 (20:21) bei den Kurpfalz Bären bleiben die Löwinnen auf einem Abstiegsplatz in der 2. Bundesliga und müssen in den letzten sieben Saisonspielen nun drei Punkte auf die Konkurrenz gutmachen.


Die Achillesferse Kirchhofs war schnell ausgemacht. Auf der linken Seite defensiv gab es nichts zu holen. Egal, ob sich Nele Weyh und Lotte Iker unterstützen. Egal, ob Kapitänin Anna-Marie Spielvogel half. Egal, ob Julie Hafner sich wehrte oder Agustina Jaén Loro daneben kämpfte und auf 6:0 in der Deckung umgestellt wurde – nichts funktionierte. „Wir konnten den Parallelstoß nach rechts nicht unterbinden. Hier haben sie uns völlig auseinander genommen“, haderte Trainer Martin Schwarzwald.


Zu klug spielte Mireia Torras Parera auf. Zu unwiderstehlich schlossen die spanische Strategin, Svenja Mann als zweitbeste Torjägerin der Liga (9 von 13 Versuchen saßen) und vor allem Gianina Bianco ab, die 13 von 16 Versuche auf Rechtsaußen erfolgreich abschloss – alles aus der Position heraus. Derart viele Tore hatte Kirchhof in dieser Saison noch keine Spielerin eingeschenkt als die Junioren-Nationalspielerin, die im Sommer zu Frisch Auf Göppingen wechselt.

Dennoch hielt Kirchhof das Kellerduell offen. Erspielte sich selbst reichlich Chancen, wusste indes lediglich drei Spielerinnen mit einer überdurchschnittlich guten Quote in seinen Reihen. Denn nur die Kapitäninnen Spielvogel (80 Prozent) und Deborah Spatz sowie einmal mehr Kreisläuferin Nele Weyh (beide 66,7) trafen konstant.


Spatz wusste zudem ihren Trainer besonders mit guter Zweikampf-Führung zu überzeugen, hatte jedoch einmal Pech auf der Gegenseite. Denn nachdem sich zunächst kein Team auf mehr als zwei Tore absetzen konnte, verkürzte Spatz auf 22:23 (34.). Beim Wurf kassierte sie einen Schlag, der jedoch keine Bestrafung beim Gegner nach sich zog. Da aber die Rückraumspielerin auf der Platte behandelt werden musste, musste sie für drei Angriffe aussetzen. In dieser Phase zogen die Bären auf 27:24 davon (42.).


Doch die Gäste kämpften sich zurück, glichen zum 28:28 (46., Spatz) aus und freuten sich über das vermeintliche 33:33 durch Spielvogel (59.). Doch nachdem sie zuvor dahingehend keine Einwände hätten, entschieden die Unparteiischen auf Schrittfehler nach Spielvogels kurzer Drehung. Die Kurpfälzerinnen legten zwei reguläre Tore durch Engelhardt und Mann nach – 34:32 (59.).


Womit die SG noch nicht geschlagen war. Erst verkürzte Anamarija Boras, ehe Spielvogel Torras Parera clever störte. Ein technischer Fehler, der Kirchhof eine letzte Chance ermöglichte. Zwei Sekunden vor Schluss schloss Boras ab – und fand in Johanna Wiethoff ihre Meisterin. In der herausragenden Torhüterin, die mit 14 Paraden in 44 Minuten der zweite Faktor neben der rechten Angriffsseite war, warum die Bären jubelten – und die Löwinnen Trauer trugen.


Kirchhof: Centini (2 P./18 GT), Orowicz (6/16), Stannies - Boras 4, Weyh 6/1, Sauerwald, Hafner 2, Nöchel, Kavaliauskaite 3, Spatz 6/1, Zakrzewska, Spielvogel 8/2, Jaén Loro, Iker 4.
SR: E. Schmitz/R. Schmitz. Z: 450.
Siebenmeter: 1/1:4/6.
Zeitstrafen: 12:8-Minuten.



Quelle: HNA 02.04.2024

„Platztausch-Spiel“ in Ketsch

2. BUNDESLIGA - Große Chance für Kirchhof im Kellerduell bei den Kurpfalz Bären


Ketsch/Kirchhof – Drei Siege aus vier Spielen machen es möglich: Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof könnten heute zumindest wieder auf den Relegationsplatz der 2. Bundesliga klettern. Dazu müssten sie im „Platztausch-Spiel“, wie es Trainer Martin Schwarzwald bezeichnet, die Hürde im Tabellenkeller bei den Kurpfalz Bären nehmen (19 Uhr, Neurotthalle Ketsch).


Denn noch liegen die Bären einen Punkt vor den Löwinnen. Tierisch gute Erinnerungen haben indes vor allem die Grün-Weißen, die im Hinspiel lange Zeit Katz und Maus spielten und mit 26:18 bis zur 51. Minute führten. Dann aber meinte es Schwarzwald zu gut mit der Belastungssteuerung und Spielpraxis für die zweite Garde, so dass es fast noch eng wurde auf dem Weg zum ersten Heimsieg und 29:25.

Doch seitdem hat der Kader deutlich an Profil gewonnen. Die beiden Kapitäninnen und Leistungsträgerinnen Anna-Maria Spielvogel sowie Deborah Spatz konnten so nach ihren verletzungs- bzw. krankheitsbedingten Pausen behutsam wieder integriert werden. Selbstvertrauen tankte beim 34:23 gegen Schlusslicht Gröbenzell neben der erfahrenen Greta Kavaliauskaite, die sich eindrucksvoll zurück zu alter Klasse gekämpft hat, etwa auch Linkshänderin Lina Nöchel mit zwei blitzsauberen Toren und guten Szenen.

Die Trainingswoche startete nun aber mit angezogener Handbremse, weil Lotte Iker, Nele Weyh und Marie Sauerwald der für den Verein wichtige Einsatz im Juniorteam noch in den Knochen steckte. Jetzt können alle aber den Fokus voll auf das Kellerduell richten. „Unsere Absprachen klappen wieder besser. Wir wollen unseren Job mit Leidenschaft erledigen, weil wir die zwei Punkte unbedingt brauchen“, erklärt Kavaliauskaite.

In der Hoffnung, dass die Kaderbreite ein Vorteil für die SG sein könnte. Denn ein Blick auf die Statistik verrät ein großes Gefälle bei den Gastgeberinnen. Torgefahr versprühen in erster Linie die Halbrechte Saskia Mann (156/259, die spanische Regisseurin Mireira Torras Parera (94/36), Ketsch-Urgestein Rebecca Engelhardt auf Linksaußen (99) und ihr Pendant Gianina Bianca (85), die gewitzte Junioren-Nationalspielerin. Ansonsten kommt keine Bärin auf 30 Tore nach 22 Spielen.

„Kontrolliertes Chaos im besten Sinne“ nennt Schwarzwald die Spielweise der klein gewachsenen und äußerst beweglichen Gastgeberinnen. Die unter Trainerin Franziska Steil konstanter geworden sind, variabel verteidigen, den Gegner auch ohne Ball stressen und zuletzt bei Aufstiegsaspirant HC Rödertal „nur“ 28:32 unterlagen und lange führten. Umso bemerkenswerter, weil dabei die starke Torfrau Johanna Wiethoff fehlte, die gegen Kirchhof wieder mitwirken kann. Die allerdings im Hinspiel den direkten Vergleich mit SG-Rückhalt Dana Centini verlor.



2. Liga
SG 09 Kirchhof vs HC Gröbenzell
Ergebnis: 34:23
Saison 23 / 24
23.03.2024

95 % Matchplan, 5 % Improvisation

2. BUNDESLIGA - Kirchhof muss lange kämpfen – und zaubert sich zum Kantersieg


Melsungen – In nur 40 Sekunden war der Drops gelutscht. Erst ging Anna-Maria Spielvogel durch die Deckung des Gegners wie durch Butter und schloss energisch zum 23:18 ab. Im Gegenzug entschärfte Torfrau Aleksandra Orowicz mit letztem Einsatz einen Wurf von Johanna Leubner. Was Greta Kavaliauskaite dazu motivierte, aus spitzem Winkel dem HCD Gröbenzell auch den letzten Zahn zu ziehen und beim 24:18 garniert mit einem triumphierenden Lächeln den Weg zum 34:23 (16:13)-Sieg der SG 09 Kirchhof zu sichern. Der den Löwinnen neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt der 2. Handball-Bundesliga bringt.



„Wir haben unsere Aufgaben gemacht“, frohlockte Kavaliauskaite und merkte süffisant an: „Das war 95 Prozent Matchplan und 5 Prozent Improvisation. Schließlich wollen wir den Zuschauern ja auch Spaß bieten.“ Ihren Anteil daran hatte Kirchhofs erfahrenste Handballerin etwa mit einem genialen No-Look-Pass auf Julie Hafner, die zum 25:18 vollendete (46.). Schon zuvor hatte die gut aufgelegte Linksaußen Szenenapplaus geerntet, als sie ihre Gegenspielerin mit einer eleganten Drehung auf dem Bierdeckel nass machte und zielsicher zum 19:14 erfolgreich war (33.).

Doch bis die Gastgeberinnen für die Galerie spielen konnten, hatten sie ihre Fans lange auf die Folter gespannt. „Wir haben im Sechs-gegen-Sechs herausragend gut verteidigt und das, ohne eine Zeitstrafe zu kassieren. Allerdings haben wir es anfangs noch nicht so geschafft, uns auch dafür zu belohnen“, sagte Trainer Martin Schwarzwald, dessen Team zu Spielbeginn gegen den Tabellenletzten merklich nervös agierte und sich einige Schnitzer erlaubte. Während der HCD völlig frei aufspielte.

Erst eine Zeitstrafe gegen Ann-Christin Steinhart nutzte Kirchhof, um auf die Siegerstraße einzubiegen. Federführend dank Nele Weyh, die nervenstark vom Punkt, über die schnelle Mitte und zweikampfstark aus der Position mit drei Toren in Serie für eine 8:6-Führung sorgte (15.). Ein lupenreiner Hattrick, der die 20-Jährige mit 145/63-Treffern in der Spitze der Torjägerliste etabliert und unterstreicht, dass sie sich in den Kreis der stärksten Kreisläuferinnen der 2. Liga gearbeitet auch.

Wohlgemerkt auch in der Deckung, in der sie ebenso wie Agustina Jaén Loro und die in der 36. Minute eingewechselte Spielvogel neben Kavaliauskaite schuftete. „Greta war der Turm in der Schlacht. Aber sie brauchte die Unterstützung, um dem Gegner nicht zu viele Räume zu geben“, erklärte Schwarzwald und lobte explizit auch eine Spielerin, die 60 Minuten auf der Bank saß: Deborah Spatz: „Spatzi hat sich so verhalten, wie ich es von einer Kapitänin erwarte und alle Mädels gepusht. Letztlich war es eine taktische Entscheidung, nicht mehr zu wechseln, weil Greta es herausragend gut gemacht hat.“

Dass es noch ein Kantersieg wurde, lag an ausnahmslos wirkungsvollen Einwechselspielerinnen, aber auch an den Gästen, die ihr Schicksal mit der siebten Feldspielerin herausforderten – und bitter bestraft wurden. So konnte etwa Torfrau Orowicz ihre Vorstellung mit dem Treffer zum 28:19 krönen (51.).


Kirchhof: Orowicz (12 P./23 GT, 1 Tor), Centini (1/0), Stannies - Boras 2, Weyh 8/3, Sauerwald, Hafner 5, Nöchel 2, Kavaliauskaite 6, Spatz, Zakrzewska, Spielvogel 5/1, Jaén Loro 2, Iker 2.
Gröbenzell: Bauer (10/23), Thurner (2/11), Frey - Fischer 2, Walter 4, Kattner 2, Königsmann 4, Leubner, Nittel, Feles 4, Lipp 2, Padberg 5/2, Steinhardt.
SR: F. Förster/T. Förster. Z: 369.
Siebenmeter: 5/5:2/2.
Zeitstrafen: 0:6-Minuten.



Quelle: HNA 22.03.2024

„Wir dürfen nicht verkopfen“

2. LIGA - Kirchhof gegen Schlusslicht Gröbenzell unter Druck

Kirchhof – Mit dem Siegenmüssen ist das so eine Sache. Zwar gehört Druck zum Leistungssport dazu, kann jedoch auch hemmen. Daher bevorzugen Trainer etwa den Ausdruck „gewinnen wollen“ oder „sollten“. Vom „mentalen Standpunkt“ aus betrachtet lässt Martin Schwarzwald vor dem Kellerduell der 2. Handball-Bundesliga der Frauen mit der SG 09 Kirchhof gegen den HCD Gröbenzell (Sa. 19 Uhr, Stadtsporthalle) indes keine zwei Meinung zu: „Wir müssen.“


Denn Gröbenzell ist nicht nur Tabellenletzter, sondern hat auch als einziger Klub keine Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt und plant bereits für die 3. Liga. Mit Kreisläuferin Isabell Kattner und Top-Torschützin Belen Gettwart wechseln zwei Schlüsselspielerin zum Ligarivalen VfL Waiblingen.


Zudem endet auf eigenen Wunsch nach vier Jahren die Amtszeit von Trainer Stefan Weidinger, den Miriam Hirsch (noch HSG Würm-Mitte) beerben wird. „Wir betrachten uns als kleines gallisches Dorf“, erklärt Co-Trainer Harald Fischer und verweist passend dazu auf die Figuren Asterix, Obelix und Idefix, die die Ärmel der Trikots zieren.

Ebenso wie in Kirchhof setzen sie in der bayrischen Gemeinde allein auf Handball für Frauen und Mädchen. Das „D“ bei HCD steht für Damen. Kämpfen, Spaß haben, Lernen sind die Faktoren, die zu den drei Saisonsiegen gegen Leipzig und Freiburg sowie in Bremen führten.


Fixpunkt im Angriff des HCD ist die 1,90 m große Kreisläuferin Kattner, die im Vergleich zum 30:22 im Hinspiel auch auf der Spitze der offensiven Abwehr deckt. Mit Jana Epple (Knie-OP) fehlt den Oberbayern allerdings die etatmäßige Halblinke. Dafür aber kehrt Mitte-Spielerin Gettwart zurück, die beim auch deshalb äußerst respektablen 26:29 in Rödertal erkrankt gefehlt hatte.


Gastgeber Kirchhof steht der gleiche Kader zur Verfügung, der es beim 29:33 in Mainz verpasste, den dritten Sieg in Serie zu landen. Also auch auf die Torhüterinnen Aleksandra Orowicz, die erneut beginnen wird, und Dana Centini. Die wie berichtet auf Abschiedstour sind und nächste Saison nicht mehr in Kirchhof parieren werden.

Fehlen wird weiterhin Katharina Koltschenko, deren Reha verlängert wurde. Die beiden zurückgekehrten Kapitäninnen Deborah Spatz und Anna-Maria Spielvogel sind eine Woche weiter und kämpfen sich zurück zu alter Form. „Ich bin optimistisch, dass wir von der neuen Tiefe im Kader profitieren. Wir nehmen Gröbenzell komplett ernst, dürfen aber nicht zu sehr verkopfen“, erklärt Spatz.


Ihr Trainer blickt bereits voraus und hofft, „dass wir die Drucksituation umkehren können“. Denn das nächste Auswärtsspiel des Schwarzwald-Teams ist das Kellerduell bei den Kurpfalz Bären (30.3.). Im Idealfall kann Kirchhof danach aus dem Tabellenkeller klettern – wenn es denn mit dem Müssen klappt.


Quelle: HNA 22.03.2024

2. Liga
1. FSV Mainz 05 vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 33:29
Saison 23 / 24
16.03.2024

Zu viele Fehler, zu oft in Unterzahl:

Rückschlag für Kirchhof in Mainz

Die Sporthalle Gymnasium Oberstadt ist weiter keine Wohlfühloase für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof. Denn im sechsten Zweitliga-Spiel in Mainz kassierten die Löwinnen die fünfte Niederlage. Dabei standen die Vorzeichen günstig aus Sicht der abstiegsbedrohten Gäste, die mit 29:33 (14:16) beim 1. FSV 05 beide Halbzeiten verloren.


Mainz – „Wir hatten mit uns zu kämpfen. Bei den beiden Siegen zuvor konnten wir nur gewinnen, jetzt hatten wir etwas zu verlieren“, erklärte SG-Trainer Martin Schwarzwald die Achterbahnfahrt, bei der die beiden Kapitäninnen wieder an Bord waren. Zunächst aber auf der Bank. Einerseits, weil Lotte Iker und Greta Kavaliauskaite sich in deren Abwesenheit Vertrauen erarbeitet hatten. Anderseits aber auch, um dem so wertvollen Duo nach wochenlangem Ausfall eine sanfte Rückkehr auf die Platte zu ermöglichen.


Zum Pech für Deborah Spatz und Anna-Maria Spielvogel konnte das Team aber nicht an die vorherigen beiden Leistungen anknüpfen. „Wir sind leider nie in einen Flow gekommen. Es war ein Auf und Ab, das einen eher runter gezogen hat“, fasste Spatz ihre Eindrücke zusammen. Nachdem die Partie 20 Minuten offen war, kamen die Kapitäninnen gemeinsam zurück – Sekunden später kassierte die emsige Nele Weyh eine Zeitstrafe (22.). Diese Überzahl nutzte das ersatzgeschwächte Mainz gnadenlos zu einem 3:0-Lauf zum 13:11 aus.


3:9 in Unterzahl

„Die Zeitstrafen waren ein großes Problem, weil wir da teilweise nicht clever verteidigt haben und leider kamen sie auch in für uns ungünstigen Phasen“, wusste Schwarzwald um einen Faktor, der gegen seine Mannschaft entschied. Denn bei den fünf Zeitstrafen standen in Unterzahl am Ende 3:9-Tore gegen Kirchhof. In Überzahl hieß es bei zwei Zeitstrafen für Mainz 2:0, was in der Endabrechnung exakt den Unterschied bedeutete.

Doch nicht nur die Strafen waren ein Problem. „Wir haben 26 Bälle verworfen und waren einfach nicht effektiv genug im Angriff“ haderte Schwarzwald. Um jedoch auch die Leistung von Mainz-Torfrau Lena Schmid zu loben, die auf 22 Paraden kam und dabei vor allem viele Freie etwa von Rechtsaußen Anamarija Boras oder Agustina Jaén Loro entschärfte.


5:1-Lauf entscheidend

Doch weil auch Aleksandra Orowicz (ebenso wie in der Schlussphase Dana Centini) ordentlich parierten, blieb die SG dran. Da rackerte Linksaußen Julie Hafner auf der Spitze – und traf fast so beständig wie Kreisläuferin Weyh und Rückkehrerin Spatz. Für die letzte Führung Kirchhofs zum 18:17 (34.) war Kavaliauskaite zuständig, deren Zeitstrafe (42.) ebenso wie die von Weyh (40.) jedoch Folgen hatte. Einen 5:1-Lauf der Meenzer Dynamites, die zum 25:21 zündeten (46.) – und sich nicht mehr beirren ließen. Maßgeblich daran beteiligt die beiden 20-jährigen Rückraumkräfte Anna Weidle und Claire Ramacher, die eingewechselt im Eins-gegen-Eins kaum zu bremsen waren.




Quelle: HNA 17.08.2024

2. Liga
SG 09 Kirchhof vs TuS Lintfort
Ergebnis: 38:28
Saison 23 / 24
24.02.2024

„Wir haben gebrannt“

2. LIGA - SG 09 nimmt auf der Zielgeraden Lintfort auseinander

Melsungen - Die Partie war längst entschieden. Und nach Dana Centinis 12. Parade (58.) hätten sich die Kirchhofer Handballerinnen wirklich entspannen können. Taten sie aber nicht, obwohl das rhythmische Siegesklatschen der Fans in der Melsunger Stadtsporthalle längst eingesetzt hatte. Rannten weiter. Kämpften um jeden Ball als wär‘s der entscheidende. Und erhöhten durch Julie Hafner und Greta Kavaliauskaite sogar noch auf 38:28 (19:16) gegen den TuS Lintfort, der vom heimischen Handball-Zweitligisten in den letzten 20 Minuten nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen wurde.


„Wir wollten es einfach“, fasste die überragende Nele Weyh das Erfolgsgeheimnis der ersatzgeschwächten Gastgeberinnen zusammen. Auf dem Feld sah das dann laut Trainer Schwarzwald so aus, „dass wir jede Chance genutzt haben, um den Express rollen zu lassen.“ Der überrollte einen ebenfalls personell angeschlagenen Gegner, dem auf der Zielgeraden die Körner ausgingen, während sich die Kirchhoferinnen in einen Rausch spielten - und gar nicht mehr aufhören wollten.

„Das ist für uns extrem den Bach runter gegangen“, bekannte TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein angesichts von insgesamt 16 Gegentoren aus der ersten und zweiten Welle. Dabei hatte ihre Mannschaft den besseren Start (2:4 nach sechs Minuten) und ließ sich auch von einem zwischenzeitlichen 5:0-Lauf der SG zum 12:7 (16.) nicht aus der Bahn werfen.

Obwohl Regisseurin Iker nach Anfangsproblemen die Zügel des Angriffsspiels ihrer Mannschaft mittlerweile fest in der Hand hatte. Obwohl Greta Kavaliauskaite mächtig aufdrehte, während Lintforts Torgarantin Prudence Kinlend von der vorgezogenen Julie Hafner effektvoll gestört wurde.


Atemberaubendes Umschaltspiel

Keine Frage: Der Kirchhof-Express hatte Fahrt aufgenommen, wurde aber von zwei Zeitstrafen und der Umstellung der TuS-Abwehr auf eine 5:1-Deckung bis zur Pause noch mal ausgebremst. Die Martin Schwarzwald dazu nutzte, um seine Schützlinge genau darauf einzustellen. Die spielten nämlich nicht nur mit Herz, sondern „auch mit dem Kopf“ (Kavaliauskaite), was sich entsprechend auszahlte.

Bestes Beispiel: Im Zusammenspiel mit Greta Kavaliauskaite blühte Nele Weyh Nach dem Wechsel am Kreis auf, während Lotte Iker „Indianerin“ Maxime Drent auf die falsche Fährte lockte. Bis zum 26:23 (43.) blieb der Tabellensechste noch dran, dann zog die SG über 31:24 (47.) und 35:27 (53.) unaufhaltsam davon. Dank eines atemberaubenden Umschaltspiels, mit dem Centinis Paraden genauso veredelt wurden wie zahlreiche Ballgewinne in der Deckung, die der Gäste-Offensive längst den Schneid abgekauft hatte.

„Wir haben gebrannt“, sagte Rückraumspielerin Kavaliauskaite. Und brannte irgendwie immer noch. Aber mit einem Lächeln, passend zu einem spektakulären Sieg.

SG 09: Orowicz (6 Paraden/13 Gegentore), Centini (14/15), Li Stannies (n.e.); Boraus 4, Weyh 8, Sauerwald, Hafner 3, Nöchel, Kavaliauskaite 8, Zakrzewska 4/4, Jaen Loro 3, Iker 8.

TuS: Gräf (13/38); Breitbarth 7, Kinlend 6, Lupisella 1, Samplonius 6, Faßbender, Gruner 2, Drent 2/2, Muilenburg 1, Willing, Bücker 3.

SR: D. Halbach/S. Halbach.

Siebenmeter: 5/4:2/2.

Zeitstrafen: 10:6-Min. Z.: 450.

Quelle: HNA 26.02.2024

Mit Euphorie und Tempo

2. LIGA - Kirchhofs Mini-Kader gegen Lintfort gefordert


Kirchhof - Das tat gut. Nicht nur weil das 31:30 in Berlin Kirchhofs erster Erfolg nach sieben Spielen ohne Sieg war. „Damit haben wir gezeigt, dass wir auch in dieser Mini-Besetzung konkurrenzfähig sind, indem wir noch enger zusammen rücken“, sagt Lotte Iker. Genau vor dieser Herausforderung stehen die SG-Regisseurin und ihre (verbliebenen) Nebenleute auch vor dem kommenden Spiel des abstiegsbedrohten Handball-Zweitligisten gegen den TuS Lintfort (Sa. 18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen).


Wieder „ohne Drei“, aber mit Marie Sauerwald, die am Kreis und auf Linksaußen für Entlastung sorgen könnte. Und mit einer gehörigen Portion Euphorie nach dem Berliner Coup, „die wir“, so Trainer Schwarzwald, „dazu nutzen müssen, dem Gegner emotional überlegen zu sein.“

Bei dem ist die Stimmung derzeit in der Tat nicht ganz so gut. Trotz des überragenden dritten Platzes nach der Hinrunde. „Da haben wir phasenweise über unsere Verhältnisse gespielt“, gesteht Trainerin Grenz-Klein. Und meint insbesondere das starke Torwart-Duo Gräf/Kothen („Die haben sich super ergänzt“), der Rückraum mit den torgefährlichen Prudence Kinlend (bisher 112/22-Tore) und Maxime Drent (94/56) sowie Tempogegenstoßpfeil Lena Heimes (76/0).


Für die Linksaußen, die in der kommenden Saison zusammen mit Mannschaftskameradin Kinlend zum Bergischen HC wechselt, ist die Saison mittlerweile wegen einer Knieverletzung gelaufen. Und der Einsatz von Norah Kothen fraglich. Dazu fällt auf jeden Fall Aufbauspielerin Pia Kühn aus.

„Wir müssen aufpassen, auch wenn unsere Ausgangsposition noch relativ gut ist“, warnt Bettina Grenz-Klein, die 2024/25 in ihre 23. Saison mit dem TuS gehen wird, nach 4:6-Rückrundenpunkten. Und zwei hohen Niederlagen (23:36 gegen Rödertal und 25:30 bei Kurpfalz Bären), bei denen sich ihre Mannschaft gegen die gegnerische 5:1-Deckung richtig schwer tat.


Genau eine solche erwartet den Tabellenfünften auch in Melsungen, wobei Martin Schwarzwald auf große Variabilität seiner Deckung höchsten Wert legt. Denn: Die sich bietenden Räume könnten von den körperlich starken Lintforter Kreisläuferinnen Fenna Muilenburg und Jana Willing genutzt werden.

Ansonsten soll sein Team ein „konstant hohes Tempo“ gehen. Von Anfang an. So weit die Füße tragen. Wenn möglich weiter als im Hinspiel, wo die SG einen 25:18-Vorsprung (42.) nicht ins Ziel bringen konnte. Immerhin sprang mit einem 31:31-Remis der erste Punktgewinn der noch jungen Saison heraus. Ein Ergebnis, dass auch diesmal angesichts der angespannten Personallage akzeptabel wäre.


Quelle: HNA 23.02.2024

2. Liga
Füchse Berlin vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 30:31
Saison 23 / 24
17.02.2024

 Punktgenau zum Überraschungssieg

2. HANDBALL-BUNDESLIGA - Kirchhof glänzt mit Mini-Kader beim 31:30 in Berlin

Berlin - „Wir haben uns einfach nur riesig gefreut“, sagte Lotte Iker, die Spielmacherin der SG 09 Kirchhof. Und gab damit das Stimmungsbild beim heimischen Handball-Zweitligisten wieder, dem gerade etwas ganz Besonderes gelungen war: ein 31:30 (17:13)-Erfolg bei den Füchsen Berlin.


Besonders und überraschend, ja fast sensationell. Auch für Trainer Schwarzwald: „Unter diesen Voraussetzungen wäre es vermessen gewesen, einen Sieg einzuplanen.“ Die Voraussetzungen: Kirchhof spielte ob des Ausfalls von drei etatmäßigen Rückraumstrateginnen mit sechs Feldspielern fast durch, Berlin hatte nahezu doppelt so viele Akteurinnen auf dem Spielberichtsbogen und wechselte während der Partie munter durch.

Doch gerade dieses personelle Ungleichgewicht machte offenbar Kräfte beim Außenseiter frei. „Wir wussten, dass wir zusammen stehen müssen, sonst würden wir untergehen“, erklärte die SG-Regisseurinnen. Und sie standen zusammen, besonders in der Abwehr, „wo wir uns die Energie für den Angriff geholt haben“ (Iker).

Zudem schmeckte den Gastgeberinnen die gegnerische 5:1-Deckung mit einer vorgezogenen Julie Hafner überhaupt nicht. Die SG 09 ließ überhaupt keinen Berliner Spielfluss aufkommen, legte damit die gefährlichen Lara Sophie Fichtner und Lucy Gründel an die Kette und fand selbst dank eigener Ballgewinne und Orowicz‘ Paraden schnell ins Umschaltspiel. Im Positionsangriff machte Lotte Iker das Spiel breit und ließ für die Flügelachse Hafner/Boras abräumen. Nach ihnen taute Nele Weyh auf - die Räume am Kreis nutzend, die sich aus der mittlerweile engeren Bewachung für Kirchhofs Außen ergaben.


Iker bereitet vor und „Greta“ vollendet

Das 6:10 nach 19 und das 10:15 nach 25 Minuten schmeichelte dem Tabellenachten sogar noch, der kurz vor der Pause eine Überzahl zum 13:17 durch Linksaußen Stefes nutzte. Machte aber nichts, weil die SG nach der Pause dank eines 3:0-Laufes auf 16:23 (39.) davonzog.

Keine Lebensversicherung. Füchse-Trainerin Susann Müller krempelte ihre Mannschaft taktisch um, beorderte die agile Michelle Stefes in den rechten Rückraum, griff auf die siebte Feldspielerin zurück, ließ ihre Abwehr fortan viel offensiver decken. Kurze Zeit später erfreute sich „Kopf“ Iker sogar einer Sonderbewachung. „Das hat uns aus dem Konzept gebracht“, gestand Martin Schwarzwald. Die Folge: eine Füchse-Aufholjagd zum 22:24 (48.). Doch dann glänzte Agustina Jean Loro. Mit zwei Ballgewinnen in der Deckung. Und zwei erfolgreichen Würfen ins verwaiste Berliner Tor - 22:27 (52.).

Als es auf der Zielgeraden beim 29:30 (59.) noch mal eng wurde, gab der Trainer in einer Auszeit die spielentscheidenden Anweisungen. „Du knallst den Ball rein und du spielst sie frei“, lauteten die klaren Vorgaben für Greta Kavaliauskaite und Lotte Iker in der Schlussminute.

Sie hielten sich daran. Punktgenau. Und machten den ersten Sieg nach sieben erfolglosen Spielen perfekt. „Eine Befreiung“ für Iker. Und für ihre Teamkameradinnen.


SG 09: Orowicz, Centini, Stannies; Boras 5, Weyh 8/3, Hafner 4, Nöchel, Kavaliausakaite 5/0, Zakrzewska 1/1, Jean Loro 4, Iker 4.

SR: R. Müller/L. Müller.

Siebenmeter: 4/3:5/4.

Zeitstrafen: 2:6-Min.

Quelle: HNA 19.02.2024

 Punkte sammeln in der Hauptstadt?

2. LIGA - Kirchhofs Rumpfkader bei Füchsen Berlin vor hoher Hürde - Wiedersehen mit Cappelaro

Kirchhof/Berlin - Die Ausgangsposition ist wie beim letzten Mal, vielleicht sogar noch kniffliger: Die ersatzgeschwächte SG 09 Kirchhof, die erneut mit Katharina Koltschenko, Anna-Maria Spielvogel und Deborah Spatz drei etatmäßige Rückraumspielerinnen ersetzen muss, ist Außenseiter. Diesmal bei den Füchsen Berlin (Sa. 19.30 Uhr). Doch die Erfahrung gegen die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten hat trotz der 28:33-Heimniederlage gezeigt, dass auch der Rumpfkader des Zweitliga-Aufsteigers konkurrenzfähig ist.


„In Berlin ist für uns was drin“, sagt daher Lotte Iker, die als Regisseurin Verantwortung übernahm, das Spiel steuerte und selbst torgefährlich war. Was auf ihre Nebenleute Lina Nöchel und Greta Kavaliauskaite nur bedingt zutraf. Genau hier besteht daher laut dem SG-Coach ein nötiger Steigerungsbedarf für das Gastspiel in der Hauptstadt. „Ich wünsche mir, dass sie mit noch mehr Mut und Selbstvertrauen den Abschluss suchen“, erklärt Trainer Martin Schwarzwald.


Der hatte ebenso bei Wiktoria Zakrzewska in der ersten Hälfte „gute Ansätze“ in der Offensive gesehen, aber eben auch Schwächen in der Abwehr, so dass die 21-Jährige nach dem Wechsel keine Alternative mehr war.

Berlin muss weiter auf ihre Langzeitverletzten Lynn Molenaar (Rückraum links) und Anais Gouveia (Rechtsaußen) verzichten. Ihr früher Ausfall hat dem Tabellenachten eine noch erfolgreichere Saison gekostet. „Klar sind wir mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden, doch es war alles andere als leicht, diese beiden Leistungsträgerinnen zu ersetzen“, lautet das Zwischenfazit von Trainerin Susann Müller nach 17 von 30 Spielen. Die 35-jährige Ex-Nationalspielerin, 2017 deutsche Meisterin mit der SG BBM Bietigheim.


Mittlerweile hat sich die U17-Nationalspielerin Farrelle Alicia Njinkeu auf dem rechten Flügel freigeschwommen. Und Lara Sophie Fichtner, vorher Linksaußen, ist zum Kopf der Mannschaft aufgestiegen, die mit 71 Treffern auch noch die meisten Feldtore erzielt hat. Ebenso dynamisch und zweikampfstark: Isa Ternede (73/10), Neuzugang aus Amsterdam.

Dazu kommen mit Lucy Gündel (44/0) und Vesna Tolic (12) zwei „klassische“ Halbspielerinnen. Am Kreis gibt es ein Wiedersehen mit der Ex-Kirchhoferin Angela Cappelaro, die allerdings auf dieser Position hinter der abwehrstarken Tina Wagenlader nur die Nummer zwei ist. Alternativen, von denen die Gäste nur träumen können. Die trotzdem daran tüfteln, den Favoriten zu überraschen.


Quelle: HNA 16.02.2024

2. Liga
SG 09 Kirchhof vs HL Bucholz 08 Rosengarten
Ergebnis: 28:33
Saison 23 / 24
09.02.2024

Heftig gebohrt und doch verloren

2. LIGA - Ersatzgeschwächte SG 46 Minuten auf Augenhöhe mit den Lüchsen

Melsungen - Martin Schwarzwald, Trainer der SG 09 Kirchhof, wusste um die große Herausforderung für sein ersatzgeschwächtes Team. Nämlich: „Da müssen wir ein dickes Brett bohren.“ Und der heimische Zweitiligst bohrte. Bohrte und bohrte auch ohne drei Leistungsträgerinnen. Verteidigte leidenschaftlich und taktisch diszipliniert. Ließ sich 46 Minuten in einem Duell auf Augenhöhe nicht abhängen, ehe zwei Zeitstrafen für Nele Wyh und Agustina Jaen Loro den Handball-Luchsen von Buchholz-Rosengarten in der Melsunger Stadtsporthalle doch noch den Weg zum Sieg ebneten. Der mit 33:28 (15:17) nicht nur aus Sicht der Gastgeber viel zu hoch ausfiel. „Das war verdammt eng“, gestand ein sichtlich erleichterter HL-Coach Prelcec.

Auch über den „Knackpunkt“ der hart umkämpften Partie bestand keinerlei Zweifel. „Die doppelte Unterzahl hat uns das Genick gebrochen“, erklärte Lotte Iker, die torgefährliche SG-Regisseurin. Der Gast respektive Kim Land und Luisa Maria Hinrichs wussten sie zu nutzen, machte aus dem 25:25 (47.) ein 25:27 (49.), worauf der tapfere Aufsteiger keine Antwort mehr hatte, weil dem Mini-Kader in der Schlussphase „die Körner ausgingen“ (Iker).

Vielleicht wollte der Gastgeber aber auch zu schnell zu viel. Verlor seine spielerische Linie, während der ehemalige Erstligist cool blieb und aus des Gegners finale Schwächen Kapital schlug.

Ein in der ersten Hälfte nicht absehbares Happy-End der Norddeutschen. Da liefen sie bis zum 4:2 (9.) hinterher. Auch Kirchhofs gleich funktionierenenden Tempogegenstößen. Sahen in der Offensive kein Land und konnten sich erst mit Lands Einwechslung besser auf die enge Deckung für ihre Torjägerin Levke Kretschmann (durch Julie Hafner) einstellen. „Unser Trumpf“, freute sich Dubravko Prelcec, der sich intensiv um die Reaktivierung der ehemaligen U 20-Nationalspielerin bemüht hatte, die 2020 aus beruflichen Gründen ihr Karriereende verkündet hatte.

Um nun ihrer Ex-Mannschaft aus der Patsche zu helfen: Dank der drei Tore der 29-Jährigen drehte der Tabellenzehnte die Partie zum 11:13 (23.) und fand endlich ins Spiel. Doch die SG 09 ließ sich nicht beirren, steigerte sich im Positionsangriff, wo Lotte Iker nach dem Ausfall von Anna-Maria Spielvogel effektvoll die Verantwortung übernahm. Bei der Spielsteuerung und auch im Abschluss. „Wir haben weniger komplex und mehr auf den Punkt gespielt und damit unser Spiel breiter gemacht“, lobte der SG-Trainer die ehemalige Dortmunderin. Ihr drittes Tor bescherte Kirchhof gar einen 17:15-Halbzeitvorsprung.


Ihr fünfter Streich (zum 21:20) war indes die letzte Führung des Neulings (40.), aber noch nicht das Ende der Hoffnungen auf den im Abstiegskampf dringend benötigten fünften Saisonsieg. Die starben erst, als für 106 lange Sekunden vier Löwinnen sechs Lüchsen gegenüberstanden. Die danach auch noch kurzen Prozess machten.

SG 09: Orowicz (8 Paraden/24 Gegentore), Centini (ab 45. Minute, 6/9), Yan Li Stannies (n.e.); Boras 3, Weyh 7/1, Sauerwald, Hafner 4, Nöchel, Kavaliauskaite 2, Zakrzewska (2/1), Jean Loro 3, Iker 7.

HL: Trooster (5/17), Rossignoli (6/11); SChulz 1, Land 6, Ackmann, Harms 4, Hüge, Kretschmann 6, Geist 2, Kollmer, Nilsen Molrandst 2, Gabriel 2, Hinrichs 5/1, Meyer 5.

SR: Hartmann/Henneks.

Siebenmeter: 3/2:3/1.

Zeitstrafen: 8:4-Min.

Zuschauer: 400.

Quelle: HNA 12.02.2024

Jetzt fällt auch noch Spatz aus

2. LIGA - Kirchhof personell arg gebeutelt gegen Buchholz-Rosengarten

Kirchhof - „Wir haben die Seuche“, sagt Martin Schwarzwald, Trainer der SG 09 Kirchhof. Gemeint ist die arg angespannte Personalsituation des heimischen Handball-Zweitligisten. Eine übertriebene, weil doch recht drastische Einschätzung des SG-Coaches? Mitnichten. Denn nach Anna-Maria Spielvogel und Katharina Koltschenko fällt wegen einer Fußverletzung mit Deborah Spatz nun auch noch die dritte Rückraumspielerin des Aufsteigers aus. Zudem ist im kommenden Heimspiel gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten (Sa. 18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen) der Einsatz von Kollegin Lotte Iker (Beinblessur) fraglich. Da wird dann Schwarzwalds fiebrige Mandelentzündung, die den A-Lizenz-Inhaber in dieser Woche an der Trainingsleitung hinderte, schon fast zur Nebensache.


Ausgerechnet Deborah Spatz, mit 81/2-Treffern die zweitbeste Torschützin ihrer Mannschaft. Ausgerechnet die 24-jährige ehemalige Baunatalerin, die letzte Mohikanerin unter Kirchhofs torgefährlichen Rückraumspielerinnen. „Das ist ein extrem schwerer Schlag für uns“, sagt Martin Schwarzwald. Ohne jedoch den Klassenerhalt abzuschreiben: „Wir müssen jetzt Ruhe bewahren, abgerechnet wird am Ende der Saison.“ In der Hoffnung, dass alle drei Leistungsträgerinnen ab Mitte März und damit für die restlichen sieben Spiele wieder zur Verfügung stehen und mit ihnen die SG 09 noch mal durchstarten kann.


Was gegen die Handball-Luchse aus dem Norden schwer fallen dürfte. „Ein dickes Brett“ (Schwarzwald) angesichts der eigenen Personalnot, wobei dem Gastgeber mit Greta Kavaliauskaite, Lina Nöchel, Wiktoria Zakrzewska, Agustina Jaen Loro nur noch vier Aufbauspielerinnen zur Verfügung stehen. Sollte Spielmacherin Iker auch noch ausfallen, müsste mit Linksaußen Marie Sauerwald die Spielmacherin des Juniorteams das SG-Spiel lenken.

Eine Offensive, die so noch nie zusammen gespielt hat. Also beginnt für Kirchhofs Trainer der Angriff in der Abwehr: „Nur so haben wir eine Chance.“ Gemeint sind Ballgewinne der eigenen 5:1-Deckung, um sie für „leichte Tore“ per erster und zweiter Welle zu nutzen.


Dabei gilt es insbesondere zwei gegnerische Spielerinnen zu stoppen: Die Rückraumlinke Levke Kretschmann, mit 108/1-Treffern Top-Torschützin des ehemaligen Erstligisten, die Kirchhof bei der 29:32-Hinspielniederlage große Probleme bereitete (8 Tore). Und Hanne Nilsen Morlandsto, ehemalige norwegische Erstliga-Spielerin, als Regisseurin der Kopf des Teams, die auch torgefährlich ist (72/22). „Derzeit unsere einzigen beiden Spielerinnen, die über eine gute und verlässliche Wurfquote verfügen“, erklärt Trainer Dubravko Prelcec.

Ansonsten hält der 56-jährige Kroate den Vergleich seiner jungen Mannschaft - Durchschnittsalter 21,8 Jahre - mit einer „Wundertüte“ durchaus für angebracht: „Uns fehlt die Stabilität. Wir sind als Mannschaft allzu abhängig von der Tagesform der Spielerinnen.“


Auch den HL-Coach plagen (fünf) Ausfälle. Und nach wechselvollem Saisonverlauf leichte Abstiegssorgen, ist doch der Relegationsplatz nur noch vier Punkte entfernt. Also soll bei der SG 09 ein Sieg her: „Da ist was zu machen.“ Denn natürlich weiß er von der Seuche des Gegners.




Quelle: HNA 09.02.2024

2. Liga
SV Werder Bremen vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 31:24
Saison 23 / 24
03.01.2024

Nächster Nackenschlag für Kirchhof

2. BUNDESLIGA - Ersatzgeschwächte und gebeutelte Bremerinnen zu stark für SG

Bremen – Das war ganz anders geplant. Denn die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof wollten das Momentum vom Punktgewinn in Waiblingen nutzen und beim arg gebeutelten SV Werder Bremen einen Befreiungsschlag landen. Doch stattdessen kassierte Kirchhof eine 24:31 (14:20)-Abreibung und steckt tiefer im Keller fest.


„Wir haben es absolut nicht geschafft, Bremen nervös zu machen. In der Deckung hat der Gegner viel besser Kontakt gesucht, Emotionen vorgelebt und unsere Abschlussschwäche war eklatant“, erklärte SG-Trainer Martin Schwarzwald. Bemerkenswert ist dies vor allem, weil Werder mit den etatmäßigen Kreisläuferinnen Alina Defayay und Meike Becker sowie der Halblinken Lara Niemann (Kreuzbandanriss) nicht nur im Angriff Qualität abging, sondern auch drei Innenblockerinnen fehlten.

Aus der Not macht SV-Coach Timm Dietrich eine Tugend. Zog die defensivstarke Halblinke Lena Thomas an den Kreis und ließ über weite Strecken mit der für Bremen ungewohnten 5:1-Deckung agieren. Leidtragende war Deborah Spatz, die erst offensiv und später ganz kurz angegangen wurde. „Spatzi hat versucht, sich in der Abwehr reinzuschmeißen und ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen. Das hat leider nicht gereicht, um die anderen mitzuziehen“, betonte Schwarzwald.

Bis zum 9:8 (14., Boras) hielt Kirchhof dennoch mit, doch dann zog Bremen über 12:8 (17., Rode) auf 18:11 (26. Rode) davon. Dabei erwies sich einmal mehr Denise Engelke als Unterschiedsspielerin, die vor allem ihre Nebenleute glänzend in Position brachte und das Zepter jederzeit in der Hand hatte. Zudem nahm Wioleta Pajak im Tor den Gästen einige Freie in wichtigen Phasen weg.

Besser wurde es für Kirchhof nach der Pause, weil sich die eingewechselte Aleksandra Orowicz mit 18 Paraden zu einem Rückhalt aufschwang. Doch im Angriff wollte wenig gelingen. Erschwerend kam hinzu, dass Lotte Iker verletzt (Knie/Oberschenkel) ausschied, wobei offen ist, ob dies für die Spielmacherin eine weitere Pause nach sich ziehen wird.

Näher als auf vier Tore zum 25:21 (46., Spatz) kam Kirchhof nicht heran. Denn auch die 19-jährige Werder-Torhüterin Leonie Schumacher hielt prächtig und im Rückraum saßen die Würfe von Hannah Weyers sowie Anna Lena Bergmann. „Jede hat ihre Aufgabe erfüllt und wir hatten wenig technische Fehler“, freute sich Dietrich.

Quelle: HNA 05.02.2024

Zieht Kirchhof Bremen nach unten?

2. BUNDESLIGA - SG 09 bangt noch um Hafner – Fokus auf die Torhüterinnen

Kirchhof/Bremen – Nach elf Spieltagen hing der Himmel bei den Handballerinnen des SV Werder Bremen voller Geigen. Mit 20:2-Punkten führten die Hansestädter überraschend die Tabelle der 2. Bundesliga an. Doch nun ist das Team von der Weser nur noch Neunter, verlor anschließend fünf Spiele in Serie und bekam obendrauf vier Punkte abgezogen wegen Verstoßes gegen die Lizenzierungsrichtlinien. Somit bietet sich der SG 09 Kirchhof die Chance, bis auf drei Zähler im grün-weißen Duell an die Norddeutschen heranzurücken und die verrückte Liga noch spannender zu machen (Sa. 18.30 Uhr, Klaus-Dieter-Fischer-Halle).


„Dieses Momentum wollen wir für uns nutzen. Timm Dietrich macht in Bremen einen tollen Job, so dass sie wieder kommen werden, aber bitte nicht gegen uns“, erklärt SG-Trainer Martin Schwarzwald. Glücklich darüber, dass es seiner Mannschaft gelang, durch das 31:31 in Waiblingen die fünfte Niederlage in Serie abzuwenden und neues Selbstvertrauen zu tanken.


Ein Sonderlob verdiente sich etwa Eigengewächs Marie Sauerwald, die zwei Tore zum Remis besteuerte. Und die in Bremen eventuell noch mehr in den Fokus rücken könnte, weil die Stamm-Linksaußen Julie Hafner in dieser Woche erkrankt passen musste. „Wir werden kein Risiko eingehen, dafür sind die nächsten Wochen zu wichtig“, erklärt Schwarzwald, der weiter auf die Langzeitausfälle Anna-Maria Spielvogel (erkrankt) und Katharina Koltschenko (Riss der Trizepssehne) verzichten muss.


Verlass ist dafür weiterhin auf die Torhüterinnen, die als Team sogar die Paraden-Liste der 2. Bundesliga anführen. Dana Centini (112 Paraden), Aleksandra Orowicz (93), die in Waiblingen glänzte, und Yan Li Stannies (6) sind mit in Summe 211 gehaltenen Bällen top. Einzeln die Nummer eins ist Wioleta Pajak – die gerade ihren Vertrag in Bremen bis 2026 verlängert hat und beim 38:31 im Hinspiel das Duell zwischen den Pfosten für sich entschied. Mit der 19-Jährigen Leonie Schumacher steht Bremen dahinter ein reaktionsschnelles Top-Talent zur Verfügung.


Mit der langzeitverletzten Naomi Conze, Luca Maia Schumacher, Angelina Sauer und besonders Rechtsaußen Elaine Rode sowie den etatmäßigen Kreisläuferinnen Alina Defayay und Meike Becker fehlte Werder beim 19:31 zuletzt in Rödertal reichlich Personal. Im Spiel schied mit Lara Niemann zudem die drittbeste Torschützin des Teams um Kapitänin Denise Engelke aus. Trainer Dietrich lässt sich auf Nachfrage nicht in die Karten blicken, erklärt aber: „Wir gehen davon aus, dass wir wieder mehr Möglichkeiten haben. Unser Saisonverlauf ist sicher kurios, aber wir nehmen es so, wie es leider ist.“




Quelle: HNA 02.02.2024

2. Liga
VfL Waiblingen vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 31:31
Saison 23 / 24
27.01.2024

Kirchhof feiert Kavaliauskaite

2. BUNDESLIGA - Schwarzwald-Team punktet nach Aufholjagd in Waiblingen

Waiblingen – Vier Niederlagen in Serie hatten Spuren hinterlassen. Doch Nummer fünf wurde eindrucksvoll abgewendet. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof haben einen leidenschaftlichen Auftritt hingelegt und beim letztjährigen Erstligisten VfL Waiblingen ein 31:31 (14:16) gefeiert.


„Die Freude in der Kabine war riesig“, unterstrich Trainer Martin Schwarzwald. Mächtig stolz besonders auf Greta Kavaliauskaite, die sich nach ihrer schweren Erkrankung zurück auf die Platte gekämpft hat und der es vorbehalten war, den Punkt in letzter Minute nach Vorarbeit der beiden gut aufgelegten Deborah Spatz und Lotte Iker zu sichern.

Bis dahin war es allerdings ein weiter Weg. Schon nach sechseinhalb Minuten nahm Schwarzwald seine Torfrau Dana Centini von der Platte. Die hatte bis dahin lediglich eine Parade gezeigt und der Coach wollte extrem früh einen neuen Reiz setzen. Was nicht auf Anhieb fruchtete, denn Waiblingens Spielmacherin Matilda Ehlert und der VfL legten vor. Über 6:3 (7.), 9:6 (12.) bis zum 12:7 (17.).

„Waiblingen hat mit Biss verteidigt, aber im Angriff war unsere Leistung absolut okay“, sah Schwarzwald einen klaren Aufwärtstrend zu den Vorwochen. Und wusste um seine „Lebensversicherung“. Um Deborah Spatz, die als gebürtige Badenerin erneut gegen den VfL glänzte. Nach acht Toren im Hinspiel waren es nun allein vier für ihre Farben in Serie zum 13:15 (27.).

„Mit zwei Toren Rückstand zur Pause waren wir gut bedient. Das Momentum haben wir genutzt, weil wir gemerkt haben, dass wir noch nicht alles gebracht haben“, erklärte Schwarzwald die folgende Steigerung besonders in der Deckung hinter der die eingewechselte Torfrau Aleksandra Orowicz zu einem guten Rückhalt anwuchs.

Kirchhof erhöhte das Tempo und hatte Vorteile im Umschaltspiel. Auch die Abwehr--Angriff-Wechsel von Kavaliauskaite zu Spielmacherin Iker oder Kreisläuferin Weyh funktionierten. Spatz bewies zudem auf der Spitze der 5:1-Deckung ihre Antizipationsfähigkeiten. Per Doppelschlag durch Weyh gelang der Ausgleich zum 21:21 (39.), den Agustina Jaén Loro zur Führung veredelte (40.). Da roch es gar nach Auswärtssieg, als Spatz, Sauerwald und Iker auf 28:25 stellten (50.).

Doch Waiblingen schlug zurück, ging volles Risiko mit zusätzlicher Feldspielerin – und drehte den Spieß zum 31:29 um (58.). Da war guter Rat teuer. Kirchhof fand ihn. Denn im Training schiebt Wiktoria Zakrzewska Extra-Schichten mit Siebenmetern. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ sagte sich Schwarzwald. Zakrzewska sagte zu – und verkürzte nach einem Foulspiel an Spatz vom Punkt (59.). Der vorletzte Treffer, der Greta Kavaliauskaite ermutigte, es auch noch mal zu versuchen. Mit Erfolg, der Kirchhof viel Kraft für die kommenden Aufgaben gibt.


Kirchhof: Centini (1 P./6 GT.), Orowicz (12/25), Stannies - Boras 1, Weyh 7/3, Sauerwald 2, Hafner 2, Nöchel 1, Kavaliauskaite 1, Spatz 9/1, Zakrzewska 1/1, Jaén Loro 4, Iker 3.
SR: N. Barmann/L. Barmann. Z: 374.
Siebenmeter: 3/3:5/7.
Zeitstrafen: 6:2-Minuten
.

Quelle: HNA 29.01.2024

„Lieber Lotte als Lotto“

2. BUNDESLIGA - Kirchhof startet in Waiblingen Auswärtstour und Rückrunde

Kirchhof – Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof suchen ihr Glück in der Fremde. Das müssen sie tun, weil ihnen in der Rückrunde neun Auswärtsspiele bevorstehen und lediglich noch sechs Partien in der heimischen Stadtsporthalle. Den Anfang macht das Gastspiel beim VfL Waiblingen (Sa. 17.30 Uhr, Rundsporthalle Waiblingen).


Für eine von ihnen sind Fahrten nach Baden-Württemberg indes mit vertrauten Erinnerungen verbunden. Denn im badischen Rheinfelden wurde Deborah Spatz geboren, die aber längst in Nordhessen Wurzeln geschlagen hat. Mit der sportlichen Heimat SG 09, bei der sie sich vom Talent aus der Bezirksoberliga und der HSG Baunatal kommend Stück für Stück nach oben gekämpft hat. Seit dieser Saison als Kapitänin gemeinsam mit Anna-Maria Spielvogel und mit 69 Treffern aktuell als sechstbeste Feldtorschützin der 2. Bundesliga sowie mit 34 Assists auch als überdurchschnittliche Wegbereiterin.


„Spatzi ist immer da für die Mannschaft und hält sich klug an unseren Matchplan“, lobt Trainer Martin Schwarzwald. Die 24-Jährige ist bis auf Weiteres mehr denn je gefordert, weil Spielvogel (erkrankt) und Katharina Koltschenko (Riss der Trizepssehne) wochenlang ausfallen. Doch, das macht Schwarzwald deutlich: „Die Zeit des Trauerns ist vorbei.“

Mut hat der Coach seinem Team ans Herz gelegt. Was für Spatz etwa bedeutet, sich in Waiblingen den einen oder anderen Wurf mehr zu nehmen. Denn allein sie steht im Kader für Gefahr aus der zweiten Reihe. Lotte Iker und Lina Nöchel, die an ihrer Seite im Rückraum beginnen dürften, bringen andere Qualitäten mit. Machen aber (noch) deutlich mehr Fehler. Die einkalkuliert und von ihrem Trainer relativiert werden. „Lotte bringt Struktur in unser Spiel. Ohne sie wäre es derzeit Lotto.“


Auch Spatz hat beim 22:24 gegen die TG Nürtingen ein besseres Angriffsverhalten ihrer Mannschaft ausgemacht als zuvor in Freiburg (19:27). Zudem sieht sie beim „Prozess“ Fortschritte in der Deckung, wo Agustina Jaén Loro eine Bank ist (mit Spektakel-Faktor) und Kreisläuferin Nele Weyh an Profil gewonnen hat. „Wir müssen aber noch mehr Emotionen auf die Platte bringen. Dann sind wir besser und können unsere Gegner vor mehr Probleme stellen.“

Zumal es in Waiblingen nicht an Sorgen mangelt. Das Hinspiel zwischen dem Erstliga-Absteiger VfL und der SG als Aufsteiger war ein Duell auf Augenhöhe. Dem 36:35 für die Baden-Württembergerinnen folgten 10:16-Punkte für beide Teams. Das hatte beim VfL die Trennung von Trainer Aleksandar Knezevic zur Folge. Dessen Nachfolger ist der Däne Hans Christensen. Dessen Premiere ging mit 24:37 in Rödertal daneben. Trotz der U 20-Nationalspielerinnen Matilda Ehlert und Magdalena Probst, der treffsicheren Kreisläuferin Kimberly Gisa sowie der herausragenden Torfrau Celina Meißner, die nach Göppingen wechselt. Gegen die wollen nun Deborah Spatz und ihre Mitspielerinnen ihr Glück versuchen. „Angst ist fehl am Platz. Wir nehmen die Herausforderung an“, erklärt Kirchhofs Halblinke.



Quelle: HNA 26.01.2024

2. Liga
SG 09 Kirchhof vs TG Nürtingen
Ergebnis: 22:24
Saison 23 / 24
21.01.2024

Im Angriff steckt der Wurm

2. LIGA - Kirchhof trotz starker Torfrau und ordentlicher Abwehr unterlegen

Melsungen – Die Hoffnung war begrenzt. Sie erfüllte sich auch nicht. Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof unterlagen der TG Nürtingen mit 22:24 (11:14). Damit bleiben die Grün-Weißen zum Ende der Hinrunde der 2. Bundesliga auf einem Abstiegsplatz und rutschten sogar noch auf den drittletzten Rang ab, weil die Kurpfalz Bären dem ehemaligen Spitzenreiter SV Werder Bremen die nächste Niederlage beibrachten.


Während bei den Gästen die Halblinke Leonie Dreizler und Linksaußen Benitta Quattlender nach Blessuren doch mitwirken konnten, sind in Kirchhof weiterhin zwei Schlüsselspielerinnen (gedanklich) omnipräsent, die bis auf Weiteres fehlen werden: Anna-Maria Spielvogel (erkrankt) und Katharina Koltschenko (verletzt).

Deswegen hatte Trainer Martin Schwarzwald einen ganz speziellen Matchplan parat. Er wollte einfach nur für seine Schützlinge „da sein.“ Auffällig häufig munterte der A-Lizenz-Inhaber etwa Spielmacherin Lotte Iker auf, legte seinen Arm aufbauend um die Löwinnen, gab ihnen Halt. „Natürlich machen wir derzeit viele Fehler, die Situationen ist für alle sehr belastend. Aber im Vergleich zum letzten Spiel in Freiburg haben wir uns davon schon weniger beeindrucken lassen“, betonte Schwarzwald.


Die größte Konstante indes stand einmal mehr zwischen den Pfosten. Dana Centini, die ein hervorragender Rückhalt war und allein gegen die Halblinke Lotta Gerstweiler kaum eine Hand an den Ball brachte. Ansonsten war Centini zur Stelle. Mit einem herausragenden Reflex gegen Ausnahmekönnerin Kerstin Foth (6.), gegen die freie Außen Maileen Seeger (9.), per Fuß gegen die umtriebige Marie-Christine Beddies (16.).


Szenen der Hoffnung, weil vor der Nummer eins vor allem Agustina Jaén Loro, Deborah Spatz und Nele Weyh in der Deckung schufteten. „Wir haben einen guten Job gemacht“, erklärte Centini, wusste aber auch, „dass viele derzeit sich selbst zu viel Druck machen und unser Abschluss leider nicht der Beste war.“ Was zu großen Teilen auch daran lag, dass Nürtingen ebenfalls eine fantastische Torfrau zu bieten hatte. Die aufstrebende Rena Keller, die zweite 20-Jährige neben Gerstweiler die zum Faktor gegen Kirchhof wurde. Darauf aufbauend und mit einem starken Mittelblock (Gerstweiler/Schuhknecht) ging die TG über 3:4 (8., Iker), 7:4 (14., Beddies) und 10:7 (23., Wieder) in Vorlage.

Als Kerstin Foth clever auf 17:12 stellte (35.), wurde es still in der Stadtsporthalle. Doch nur eine Minute später zeigten die Schiedsrichter, die auf beiden Seiten durchaus fragwürdige Entscheidungen trafen, keine Gnade – und schickten Nürtingens Spielführerin nach einem unabsichtlichen Wischer von der Platte. „Das war für uns nicht nachvollziehbar und ein heftiger Schlag. Aber wir haben es geschafft, die Ruhe zu bewahren“, erklärte TG-Coach Manel Cirac. Dessen Team zwar nicht verhindern konnte, dass der Vorsprung schmolz, so wie es der Schnee in den kommenden Tagen tun wird. Allerdings Kirchhof nicht näher als auf zwei Tore zum 16:18 (42., Weyh) und Endstand durch Iker herankommen ließ.


Kirchhof: Centini (20 P./21 GT), Orowicz (0/3), Stannies - Boras, Weyh 6/3, Sauerwald, Hafner 5, Nöchel 2, Kavaliauskaite, Spatz 4, Zakrzewska, Jaén Loro 1, Iker 4.
Nürtingen: 
Keller (19 P./21), C. Foth - Wieder 3, Schuhknecht, K. Foth 3, Gerstweiler 7, Seeger 1, Quattlender, Beddies 1, Dreizler 3, Ditsel, Treusch 1, Natalello 5/5.
SR: 
Herrmann/Schöttelndreier. Z: 347.
Siebenmeter:
 3/4:5/5.
Zeitstrafen: 
12:10-Minuten.
Rote Karte:
 K. Foth (36., dritte Zeitstrafe).


Quelle: HNA 22.01.2024

Stresstest, Lennon und neue Ziele

2. BUNDESLIGA - Kirchhof beedet Hinrunde gegen Tabellenfünften Nürtingen

Kirchhof – Es ist nicht überliefert, ob unter den Handballerinnen der SG 09 Kirchhof Fans der Beatles weilen. Fakt ist aber, dass deren Sänger John Lennon ein Zitat zugeordnet wird, das gut zum heimischen Zweitligisten passt. „Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ Frei nach Lennon ist Trainer Martin Schwarzwald dabei, beginnend mit dem Heimspiel gegen die TG Nürtingen (So. 15 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) „die Ziele kurz- und mittelfristig anzupassen.“


Denn inzwischen ist aus SG-Sicht leider sicher, dass nach Katharina Koltschenko (Riss der Trizepssehne) auch die erkrankte Spielmacherin Anna-Maria Spielvogel, die sich aber auf dem Wege der Besserung befindet, noch ein paar Wochen fehlen wird. Konsequenz für Schwarzwald: „Das ist für uns, die Fans und das Umfeld ein Stresstest. Um zu punkten, müssen wir überperformen.“


Schwarzwald sieht aber auch die große Chance für Spielerinnen wie Lotte Iker, Lina Nöchel, Wiktoria Zakrzewska oder Marie Sauerwald an Format gewinnen, so dass die Mannschaft gestärkt in die entscheidende Saisonphase gehen könnte. „Wir brauchen jetzt Fehler, um zu sehen, was funktioniert – und was nicht“, betont der A-Lizenz-Inhaber, für den „Kompromissbereitschaft“ das Gebot der Stunde ist.


Selbstredend betrifft dies ohne die beiden Ausnahmekönnerinnen Spielvogel und Koltschenko besonders die Deckung. Hier plant Schwarzwald mit einem „Systemmix“, in dem die Spanierin Agustina Jaén Loro und Kapitänin Deborah Spatz tragende Säulen vor Torhüterin Dana Centini sein sollen. Wohlwissend, dass hier gegen Nürtingen Extraklasse wartet. Namentlich Kerstin Foth, die mit 101/35-Treffern die Torjägerliste der 2. Bundesliga anführt. „Kerstin kann man nicht Eins-zu-Eins ersetzen. Dann muss man vom Niveau her in die 1. Liga gehen“, adelte TG-Trainer Manel Cirac seine Spielmacherin, die am Saisonende – nach dem Rückspiel gegen Kirchhof – allerdings gemeinsam mit Torfrau Christine Foth ihre Karriere aus privaten Gründen beenden wird.


Zwischen den Pfosten hat die Zukunft bereits begonnen, weil Rena Keller die Erwartungen übertroffen hat. Die 20-Jährige kam von Drittligist SG Schozach-Bottwartal und zählt anhand ihrer Paraden statistisch schon zu den Top 5 der Liga. Ganz zur Freude von Coach Cirac, der mit Nürtingen auf Kurs beste Hinrunde der Vereinsgeschichte liegt und mit Blick auf seine katalonischen Wurzeln betont: „Abwehr ist alles.“

Verzichten müssen die Gäste mit der Halblinken Leonie Dreizler (verletzt) indes auf ihre zweitbeste Torschützin. Fraglich ist zudem Linksaußen Benitta Quattlender. Auf dieser Position spielt auch Julia Symanzik, die nach der Saison aus Bad Wildungen zur TG nach Baden-Württemberg wechseln wird.

Quelle: HNA 19.01.2024

2. Liga
HSG Freiburg vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 19:27 
Saison 23 / 24
06.01.2024

SG sieht in Freiburg keine Sonne

2. BUNDESLIGA - Kirchhof kann Ausfälle nicht kompensieren – Angriff fehlerhaft

Freiburg – Freiburg gilt als die Stadt mit den meisten Sonnenstunden in Deutschland. Als ein lohnenswertes Ausflugsziel. Die dortige Gerhard-Graf-Sporthalle ist für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof hingegen alles andere als eine Wellness-Oase. Denn nach dem 26:30 in der Aufstiegsrunde vor acht Monaten bezog das Team von Trainer Martin Schwarzwald nun eine noch empfindlichere Niederlage und rutschte durch das 19:27 (9:14) in der Tabelle der 2. Bundesliga hinter die Breisgauerinnen.


„Die Niederlage ist mir gegen einen ebenfalls geschwächten Mitaufsteiger viel zu deutlich. Das waren zu viele leichte Fehler ohne Gegnerdruck“, kritisierte Schwarzwald und sah auf der Platte ein „riesiges Führungsvakuum.“ Da fehlten Anna-Maria Spielvogel (erkrankt) und Katharina Koltschenko (verletzt) an allen Ecken und Enden. Der Trainer, der in einer Woche seine Ausbildung zum EHF-Mastercoach beginnen wird, nimmt auch sich hier in die Pflicht, die verbliebenen Spielerinnen individuell zu stärken.

Auf der Gegenseite kompensierte die HSG die Ausfälle von Schlüsselspielerin Julia von Kampen sowie Talent Mira Faßbinder (beide Urlaub) deutlich besser. Ein Sonderlob von Trainer Igor Bojic verdiente sich etwa Marit Walz, die im Sommer mit 19 Jahren von Drittligist SV Allensbach gekommen war.


„Wir hatten uns besonders auf Spielvogel vorbereitet, weil das eine extrem kluge Spielerin ist, die die Liga bereichert. Nach ihrem Ausfall waren wir umso motivierter, weil wir davon ausgehen mussten, dass die anderen Kirchhöferinnen sich mehr zeigen wollen“, sagte Bojic, dessen destruktive 3:2:1-Deckung Kirchhof vor unlösbare Probleme stellte. Zwar rieben sich Lotte Iker als Vorgezogene, Agustina Jaén Loro trotz nur einer Trainingseinheit aus privaten Gründen zuvor sowie Nele Weyh in der Abwehr auf, doch nach vorne wollte kaum etwas klappen.

Da hatte allein Weyh eine nennenswerte Ausbeute mit 8/3-Treffern bei lediglich einem Fehlwurf. Als dann Rebecca Dürr per Doppelschlag auf 7:4 stellte (10.), nahm Schwarzwald eine erste Auszeit. Was für sechs Minuten konsequenteres Verteidigen und einfache Tore zur Folge hatte – 7:8 (16.).

Nachhaltig zur Wende reichte es allerdings nicht. Im Gegenteil. Bis zur Pause gelang der SG nur noch ein Tor in fast 15 Minuten. Das gleiche Spiel nach dem Wechsel. Freiburg enteilte auf 16:10 (34.), ehe Kirchhof auf 16:18 herankam (42.). Aber nur, wie Schwarzwald feststellen musste, weil Dana Centini ihr Team mit vier Glanzparaden bei freien Würfen im Spiel hielt.


Das schaute sich Igor Bojic nicht lange an und nahm eine Auszeit: „Ich habe mein Team beruhigt und gesagt, sie sollen sich ihre Abschlüsse mit mehr Spaß und Energie nehmen.“ Gesagt, getan. Mit der bitteren Konsequenz für Kirchhof, dass Freiburg in der Schlussphase das Ergebnis über die erste und zweite Welle – mit konsequentem Verhalten in Überzahl – in die Höhe schraubte. 6:0-Tore über den Gegenstoß gelten hier als Sinnbild. Auch dafür, dass im Breisgau die Sonne scheint. Während Kirchhof eiskalte Tage bevorstehen, ehe die Hinrunde mit dem Heimspiel am 21. Januar gegen die TG Nürtingen endet.


Kirchhof: Stannies, Orowicz, Centini - Boras 1, Weyh 8/3, Sauerwald 1, Hafner, Nöchel 2, Kavaliauskaite 1, Spatz 2, Zakrzewska, Jaén Loro 1, Iker 3.
SR: Heinz-Hebisch/Lenhardt (Esslingen/Stuttgart). Z: 320.
Siebenmeter: 3/4:3/3.
Zeitstrafen: 4:8-Minuten.



Quelle: HNA 08.01.2024

Spielvogels Ausfall schmerzt

2. BUNDESLIGA - Kirchhof in Freiburg

gefordert – spielt sich Kavaliauskaite fest?


Freiburg/Kirchhof – Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof machen den Anfang. Als erstes heimisches Team ist der Zweitligist bereits wieder gefordert. Richtig heftig sogar, denn die Mannschaft von Trainer Martin Schwarzwald tritt zum richtungsweisenden Spiel in der 2. Liga bei der HSG Freiburg an (Sa. 19 Uhr, Gerhard-Graf-Sporthalle).


Gut acht Monate ist der letzte Vergleich beider Vereine her. Dabei behielt Freiburg mit 30:26 in der Aufstiegsrunde die Oberhand. Am Ende durften indes beide die Rückkehr in die 2. Liga feiern, aus der sie in 2021 abgestiegen waren. Gemeinsam ist beiden Mannschaften eine offensive Abwehr mit schnellen, wendigen und vielen kleinen Spielerinnen.


Ein großer Unterschied im Vorfeld tut nun aber den Löwinnen weh. Denn während HSG-Trainer Igor Bojic keine Verletzten zu beklagen hat, reist Kirchhof ohne zwei Schlüsselspielerinnen an. Nach Katharina Koltschenko (Riss der Trizepssehne), mit deren Rückkehr frühestens Mitte März zu rechnen ist, fällt auch noch Anna-Maria Spielvogel aus. Erkrankt und auf unbestimmte Zeit, wie Trainer Martin Schwarzwald erklärt: „Das schwächt uns in Abwehr und Angriff massiv.“


Somit schmiedete der A-Lizenz-Inhaber gestern in gleich zwei Trainingseinheiten an einer Lösung. 5:1 mit Manndeckung statt der spanischen 5:1-Deckung, 4:2 oder gar 6:0? Alles denkbar. Nicht ganz unwichtig zudem die Personalie Greta Kavaliauskaite. Denn wenn die Litauerin mitwirkt, würde sie sich im Zweitliga-Team festspielen – und könnte dem Juniorteam nicht mehr helfen.


Sicher ist indes, dass Lotte Iker als Spielmacherin gefragt ist. „Wir sind gut beraten, uns mehr auf uns zu konzentrieren als üblich und weniger detailliert auf den Gegner zu schauen“, betont Schwarzwald. Wohlwissend, dass Freiburg ungemein heimstark ist. Am sechsten Spieltag brachte die HSG Spitzenreiter Werder Bremen die erste Niederlage bei (32:24). Ähnlich beeindruckend das 25:18 gegen Mainz 05, das deren Sprung auf den dritten Rang verhinderte.



„Wir haben Bremen überrascht, müssen aber aufpassen, nun nicht selbst überrascht zu werden. Kirchhof hat ein tolles Team mit viel Potenzial“, betont Bojic und setzt auf den „Joker“ mit der „destruktiven“ 3:2:1-Deckung, die kompakt agiert und Würfe am ehesten über die Außen zulässt. Kirchhofs Julie Hafner, Marie Sauerwald oder Anamarija Boras könnten sich also auszeichnen. Im Fernduell mit Freiburgs bester Torschützin. Rechtsaußen Saskia Probst (54/4), ein „Glücksfall“ für ihren Coach. Vor der Saison von Achenheim-Truchtersheim aus der 2. französischen Liga verpflichtet. Mit ihren 1,65 m ähnlich als Gegenstoßspezialistin schnell und flink wie es Kirchhofs DNA entspricht. Was das erste Zweitliga-Spiel in 2024 nur noch reizvoller macht.


Quelle: HNA 05.01.2024

2. Liga
SG 09 Kirchhof vs FRISCH AUF Göppingen
Ergebnis: 26:32
Saison 23 / 24
16.12.2023

Ein Hauch von Aufholjagd

2. LIGA - Kirchhof beim 26:32 gegen Göppingen chancenlos

Melsungen - Manchmal lässt sich bei der Analyse einer Niederlage ganz einfach konstatieren, dass der Gewinner besser, vielleicht sogar eine Nummer zu groß war. Das fällt dem objektiven Betrachter natürlich leichter als dem Verlierer, der zum Hadern neigt. Wie Nele Weyh. „Da wäre mehr drin gewesen“, ärgerte sich die Kreisläuferin der SG 09 Kirchhof nach der 26:32 (10:17)-Niederlage des heimischen Handball-Zweitligisten gegen den Aufstiegsaspiranten FA Göppingen.


Warum? Weil zumindest die Anfangsphase an die Gastgeberinnen ging. Da trug sie selbst drei Treffer zur 7:5-Führung bei (12.), dreimal mustergültig und unkonventionell bedient von Rückraumspielerin Spatz, die selbst ebenfalls - meist in der zweiten Welle - zuverlässig traf. Auch die Folge der Göppinger Probleme mit Kirchhofs 5:1-Deckung.

Dann aber hatte der Favorit den Bogen raus. „Wir haben das Tempo erhöht und unsere Wechsel haben gegriffen“, erklärte FA-Trainer Kiener die Wende. Gemeint war die frühe Einwechslung von Rückraumstrategin Pascale Wyder und von Routinier Breidert, die maßgeblich dafür sorgten, dass ihre Mannschaft nach einem 3:0-Lauf zum 7:9 (15.) bis zur Pause bereits vorentscheidend davonziehen konnte. Und dabei sogar eine doppelte Unterzahl unbeschadet überstand. Ein weiterer Faktor: Torfrau Petra Hlogyk, die mit 12 Paraden allein in der ersten Hälfte Kirchhofs Angriff verzagen ließ.

Stein des Anstoßes für SG-Coach Schwarzwald war allerdings, „dass wir uns in der Abwehr haben vereinzeln lassen und nicht mehr ausgeholfen haben, so dass fast jede 1:1-Situation in einen freien Abschluss mündete.“ Das setzte sich zunächst in der zweiten Hälfte fort, auch weil seine Schützlinge die robuste Kreisläuferin Louisa de Bellis, ebenfalls eingewechselt, überhaupt nicht in den Griff bekamen. Beim 14:23 (37.), dem vierten Tor der Ex-Bietigheimerin, drohte dem Aufsteiger sogar eine Abreibung, eher dieser seine „Comeback-Mentalität“ (Schwarzwald) aufblitzen ließ.

Die SG-Defensive blieb quirlig, stand nun aber auch kompakter. Der Tempogegenstoß funktionierte und im Tor steigerte sich Aleksandra Orowicz. „Ich habe mich schwer getan, nach meiner Einwechslung ins Spiel zu finden. Bin dann aber cool geblieben“, erklärte die 26-jährige Polin ihre 12 abgewehrten Bälle in der zweiten Halbzeit. Und als Deborah Spatz und Anamarija Boras auf 21:26 verkürzten (45.), wehte sogar ein Hauch von Aufholjagd durch die Stadtsporthalle. Doch dann verwarf Nele Weyh einen Siebenmeter und Marie Sauerwald scheiterte freistehend, ehe Verena Breidert mit ihrem Treffer zum 21:27 (49.) dem Spuk ein Ende bereitete.


Die Partie gelaufen? Nein, ganz und gar nicht. In der 53. Minute brandete Jubel auf, der aber nichts mit dem Spielstand zu tun hatte. Wohl aber mit der Einwechslung und dem Comeback von Greta Kavaliauskaite. Als die Rückraumspielerin dann auch noch zum 23:29 traf (55.), stand die Halle Kopf.

Die Niederlage war zur Nebensache geworden. Und wurde dann auch von Martin Schwarzwald als „verdient“ abgehakt. Immerhin erleichtert darüber, dass seine Pausenansprache zumindest mit Verspätung gewirkt hatte. Und sich Kirchhof gegen den renommierten Gast noch mal aufgelehnt hatte.

SG: Centini (5 Paraden/13 Gegentore), Orowicz (15/19), Li Stanies (n.e.); Boras 2, Wyh 4/1, Sauerwald, Hafner 2, Nöchel 1, Kavaliauskaite 1, Spatz 8, Zakrzewska, Spielvogel 6, Jean Loro 1, Iker 1.

FA: Hlogyk (19/26), Bocka (bei einem 7m, 1/0); Kalmbach 1/1, Wolf 1, Watzl, Breidert 2, Irmler 1, de Bellis 5, Ehmann 6, Scherer 2, Wyder 4, Patorra 1, Urbanska 1, Moser 7.

SR: Janz/Sug.

Siebenmeter: 3/2:3/1.

Zeitstrafen: 0:6-Min. Z.: 450.

Quelle: HNA 15.12.2023

Mit „Greta“ gegen Aufstiegsaspirant

2. LIGA - Kirchhof krasser Außenseiter - Göppingen reaktiviert Verena Breidert


Kirchhof/Göppingen - Greta Kavaliauskaite ist zurück. Nach 15 Monaten Leidenszeit, Rekonvaleszenz und einem sportlichen Neuanfang im Juniorteam. „Ich freue mich drauf“, sagt die 30-jährige Rückraumspielerin der SG 09 Kirchhof. Gemeint ist ihr Comeback im Zweitliga-Team ausgerechnet gegen Aufstiegsaspirant FA Göppingen (Sa. 18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen).


Gebraucht wird die litauische Nationalspielerin wohl vorwiegend in der Abwehr. Dort gilt es die zweikampfstarke Katharina Koltschenko auf der Halbposition zu ersetzen, die mit einem Riss der Trizepssehne ca. 12 Wochen ausfallen wird. Das könnte Agustina Loro Jean übernehmen, für die dann „Greta“ im Deckungszentrum einspringen könnte. Der ist‘s „egal, wo ich spiele“. Denn: „Hauptsache, ich bin wieder dabei.“

Das hofft Trainer Schwarzwald auch von seinen zuletzt erkältungsgeschwächten Führungskräften Anna Maria Spielvogel, Deborah Spatz und Lotte Iker. Nur mit ihnen sei eine Überraschung gegen einen individuell hochgradig überlegenen Gast möglich. Als Blaupause dient der 28:27-Erfolg gegen Regensburg: mit einem „guten Einstieg“ den Gegner überraschen, dieses Niveau so lange wie möglich halten und zur Überbrückung von Schwächephasen „emotionale Momente“ bzw. „Tore des Willens“ erzeugen.

Gegen einen Gegner, der allerdings gewarnt ist. Doppelt. „Wir werden auf viel Gegenwehr treffen“, weiß FA-Trainer Nico Kiener um die „unangenehme Abwehr“ der SG. Außerdem: Nach dem überraschenden 23:28 gegen Rödertal am letzten Spieltag, der ersten Niederlage nach fünf Siegen in Folge, ist seine ambitionierte Mannschaft auf dem Boden der Tatsachen zurück. „Das haben wir aufgearbeitet“, sagt der 44-jährige A-Lizenz-Inhaber. Dazu gehörte auch der Ausfall von fünf Stammkräften (u.a. die Rückraum-Asse Lea Neubrander und Klara Schlegel), von denen zwei evtl. am Samstag wieder dabei sind: Für die polnische Nationalspielerin Marlena Urbanska ist die Weltmeisterschaft mittlerweile beendet und Pascale Wyder hat ihre Corona-Erkrankung überwunden.

Martin Schwarzwald registriert‘s gelassen: „Göppingen hat den besten und breitesten Kader der 2. Liga.“ Drum sticht auch keine heraus, „weil alle überragend sind.“ Nun wurde für den Rest der Saison noch die 44-jährige Linkshänderin Verena Breidert, die Zweitliga-Torschützenkönigin von 2017, reaktiviert. Denn das klare Ziel ist die Rückkehr ins Oberhaus und deshalb ein weiteres Stolpern verboten.

Schwarzwalds Ambitionen sind bescheidener: noch ein Sieg aus den restlichen drei Hinrundenspielen. Auf dem Papier wäre der gegen Göppingen wohl am unwahrscheinlichsten. Womit auf dem Feld aber noch keinerlei Vorentscheidung gefallen ist.


Quelle: HNA 15.12.2023

2. Liga
 HC Leipzig vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 17:27
Saison 23 / 24
10.12.2023

Sechste Niederlage „kein Beinbruch“

2. LIGA - Kirchhof ersatzgeschwächt in

Leipzig chancenlos - Orowicz stark


Leipzig - Das konnte nicht gut gehen - und ging es auch nicht. „Ohne Drei“ musste sich Zweitliga-Aufsteiger beim HC Leipzig mit 17:27 (5:13) geschlagen geben. Nach Katharina Koltschenko (verletzt) fielen krankheitsbedingt auch noch Lotte Iker und Anna Maria Spielvogel aus. Die Ex-Bad Wildungerin saß zwar auf der Bank, konnte aber erkältungsgeschwächt nicht eingesetzt werden. Die ebenfalls angeschlagene Deborah Spatz hielt 44 Minuten durch.


Für Trainer Schwarzwald war die sechste Saisonniederlage daher „kein Beinbruch“. Denn: „Es ist das eingetreten, was man als realistisches Szenario ansehen konnte.“ Zu erwarten bzw. zu befürchten war dabei auch die Topform von Nele Kurzke. Die ehemalige Bundesliga-Torfrau von Bayer Leverkusen, die in den letzten beiden Spielen unter Neu-Trainer Erik Töpfer so richtig aufblühte. Und auch, gleich zu Beginn, dem geschwächten Kirchhofer Angriff den Garaus machte.

Nach dem Ausfall von drei Spielmacherinnen, die das SG-System verinnerlicht hatten, versuchte sich Abwehrchefin Agustina Loro Jean auf der Mittelposition, flankiert im rechten Rückraum von Lina Nöchel. Beide mühten sich redlich, konnte sich jedoch gegen die kompakte Leipziger Deckung nur wenig Chancen erspielen, die dann die überragende Torfrau des Ex-Meisters von 2010 meist zunichtemachte.


Folgerichtig wurde die 33-Jährige nach dem Spiel von den eigenen Fans zur „Spielerin des Spiels“ gewählt. Einen Titel, den sie sich, zum Glück für die Gäste, jedoch mit Kirchhofs starker Torfrau Aleksandra Orowicz teilen musste.

Der Polin hatte Martin Schwarzwald nach ihrer starken Leistung gegen ESV Regensburg den Vorzug vor Dana Centini gegeben - und lag damit richtig. Die 27-Jährige war mit zahlreichen Paraden die Garantin für die Schadensbegrenzung in der ersten Hälfte. Auch wenn sie nicht verhindern konnte, dass die Gastgeber sich früh absetzten. Und mit einem 5:0-Lauf in den letzten 13 Minuten vor der Pause bereits für klare Verhältnisse sorgten. Anamarija Boras, Wiktoria Zakrzewska, Lina Nöchel und Weyh scheiterten in dieser Phase an Nele Kurzke.


Immerhin: Die zweite Hälfte konnten die Kirchhoferinnen fast ausgeglichen gestalten (12:14). Das war einer Deckungsumstellung (von 5:1 auf 6:0) vor dem Wechsel geschuldet, die sich nun langsam bezahlt machte. Dahingehend, dass die Gäste Leipzigs Rückraum besser in den Griff bekamen. Dafür erzielte allerdings die eingewechselte Rechtsaußen Pauline Uhlmann allein in der zweiten Hälfte vier Tore.

Im SG-Angriff zog mittlerweile die sonstige Linksaußen Marie Sauerwald die Fäden. Von allen Ersatzlösungen die beste Option.

Quelle: HNA 11.12.2023

Personalsorgen vor Trip nach Sachsen

2. LIGA - SG-Gegner Leipzig im Aufwind


Kirchhof/Leipzig - Ob ein Spielplan günstig oder ungünstig ist, hängt für eine Mannschaft nicht nur davon ab, gegen wen sie spielt. Genauso wichtig: wann. Die SG 09 Kirchhof hätte sich sicherlich lieber vor drei Wochen auf den Weg zum HC Leipzig gemacht. Da war der Meister von 2010 nach vier Heimniederlage am Boden. Und zog die Reißleine. Entließ Trainer Fabian Kunze und engagierte Erik Töpfer für die Bank. Mit dem 27-jährigen Eisenacher Aufstiegsheld und langjährigen Zweitliga-Torhüter in Aue gewannen der Traditionsclub 26:21 gegen Ketsch sowie 26:23 beim HC Rödertal. Und damit neues Selbstbewusstsein für das Heimduell gegen den Zweitliga-Aufsteiger (So. 16 Uhr).


Der wiederum reist mit gemischten Gefühlen an. Auch in eigener Sache. Einerseits mental gestärkt durch vier Siege aus den letzten fünf Spielen, wobei das 28:27 gegen den ESV Regensburg sicherlich der größte Coup war. „Diesen Auftrieb nehmen wir mit“, sagt Spielmacherin Anna Maria Spielvogel, die sich aber wie Deborah Spatz in der Vorbereitung auf das fünfte Auswärtsspiel krank abgemeldet hat.

Noch schlimmer: In der Schlussphase der Partie verletzte sich mit Katharina Koltschenko (Anriss der Trizeps-Sehnen) eine der „Mütter“ des Aufschwungs und fällt für Wochen aus. „Sie ist kurzfristig nicht zu ersetzen“, sagt Trainer Martin Schwarzwald. Im Angriff kommt nun mehr Verantwortung auf Linkshänderin Lina Nöchel zu. Agustina Lore Jean, zuletzt am Kreis eingesetzt, könnte auf ihre angestammte Position im rechten Rückraum zurückkehren.


Den Aufschwung beim Gastgeber führt der SG-Coach auf die enorme Leistungssteigerung der ehemaligen Bundesliga-Torfrau Nele Kurzke (Bayer Leverkusen) zurück, die ihrem Team in den letzten beiden Spielen mit über 50 Prozent abgewehrter Bälle den nötigen Rückhalt gab. Der neue Leipziger Trainer bekennt, dass er bisher am Spielsystem des HC auch nur „minimale Anpassungen“ vorgenommen hat. Stattdessen galt es, „Spaß und Leidenschaft wieder zu erwecken.“

Das gelang. Besonders der Rückraum, auf jeder Position hervorragend doppelt besetzt, blühte wieder auf. Auf der Mitte wirbelt die ehemalige Jugendnationalspielerin Emely Theilig, links darf das 16-jährige Talent Marlene Tucholke, 1,90m groß, im Windschatten von Lara Seidel ran. „Mit Leipzig ist im Verlauf der Saison immer mehr zu rechnen“, weiß Kirchhofs Trainer. In der Hoffnung, dass es ja vielleicht doch noch früh genug ist, aus der einwohnerreichsten Stadt Sachsens Zählbares mitzunehmen. Trotz aller Personalprobleme.

Quelle: HNA 08.12.2023

2. Liga
 SG 09 Kirchhof vs. ESV 1927 Regensburg 
Ergebnis: 28:27 
Saison 23 / 24
02.12.2023

Fulminante Flucht nach vorn

2. LIGA - Kirchhof überrennt Regensburg und rettet 28:27-Sieg ins Ziel



Melsungen - Das Duell Klein gegen Groß hat durchaus seinen Reiz. Besonders wenn Klein Groß phasenweise „klein“ aussehen lässt. Genau das gelang der SG 09 Kirchhof gegen die körperlich überlegenen Regensburgerinnen. 20 Minuten lang. In Vollendung. Das reichte dem Neuling, um beim 28:27 (15:11) gegen den Tabellenvierten den vierten Saisonsieg in der 2. Handball-Bundesliga zu landen.

„Das war sensationell.“ Selbst der SG-Trainer geriet ins Schwärmen. Ob der fulminanten, von ihm selbst angeordneten „Flucht nach vorn“, mit der des Gegners Paraderückraum genauso wie die beiden hoch aufgeschossenen Kreisläuferinnen Sara Mustafic und Julia Drachsler in Schach gehalten werden sollten. „Wir waren giftig in den Zweikämpfen und haben sehr gut antizipiert“, beschrieb Martin Schwarzwald die Jagdszenen vor dem Kirchhofer Tor. In gewohnter 5:1-Deckung, die indes immer wieder zu einer 3:3-Formation mutierte, weil Regensburgs Halbe extrem früh attackiert und damit ausgeschaltet wurden.



Das nahm dem Gast jeglichen Spielfluss, provozierte technische Fehler und Fehlwürfe - eine willkommene Einladung für das explosive Umschaltspiel der SG. „Wir haben alles bestraft“, konnte Anna-Maria Spielvogel mit Fug und Recht behaupten. Bis zum 12:4 (20.), das Kirchhofs überragende Strategin selbst erzielte.

Natürlich konnte das gegen diesen starken Rivalen nicht so weiter gehen. Ging es auch nicht, denn der fing sich. Zuerst in der Deckung, die Trainer Bernhard Goldbach nach Kirchhofschen Vorbild (von 6:0 auf 5:1) korrigierte, was den Löwinnen im Positionsangriff überhaupt nicht schmeckte. Dann in der Offensive, wo die eingewechselte Marleen Kadenbach für enormen Druck und Freiräume für die nun auftauende Linkshänderin Peter sorgte.

Die Aufholjagd der Großen, die auch richtig schnell spielen konnten, war eröffnet. Und schien unaufhaltsam, als Franziska Peter nach 38 Minuten der Anschlusstreffer zum 17:16 gelang. Den Ausgleich verhinderte neben der eingewechselten Torfrau Orowicz Agustina Jaen Loro mit „zwei brutalen Willenstoren“ (Schwarzwald) im Tempogegenstoß zum 19:16 (40.).


Jaen Loro mit zwei brutalen Willenstoren

„Ich habe nicht nachgedacht, war nur fokussiert auf den Ball und darauf ihn im Tor unterzubringen“, beschrieb die Abwehrchefin ihre Heldentat. Als aus dem Doppelpack sogar trotz zwischenzeitlicher Unterzahl ein 6:0-Lauf wurde, schien die Partie entschieden. War sie aber nicht. Das Drama, der Kitzel setzte sich fort.

Selbst Spatz‘ Treffer zum 26:21 (56.) war nur mit Vorsicht zu genießen. Erst die Energieleistung von Katharina Koltschenko zum 27:25 eine Minute vor Schluss, die sie allerdings mit einer schweren Ellenbogenblessur bezahlen musste (siehe Artikel links), ließ die Gastgeberinnen auf die Siegerstraße einbiegen, Klein über Groß triumphieren.

„Wir haben gekämpft wie die Löwen“, tröstete sich ESV-Coach Bernhard Goldbach über die Niederlage hinweg. Die Lacher in der Pressekonferenz offenbarten ihm, dass dieses Lob ganz ungewollt auch an den Sieger gerichtet war. Völlig zurecht.


SG 09: Centini (8 Paraden/16 Gegentore), Orowicz (5/11), Stannies (n.e.); Boras 5, Weyh 4/3, Sauerwald, Hafner 1, Koltschenko 6, Nöchel, Spatz 5, Zakrzewska, Spielvogel 5, Jean Loro 2, Iker.
ESV: Arno (14/28), Stahl (n.e.); Lettl 1, Drachsler 1, Vetter 5, F. Peter 10/3, Lederer, Mustafic 2, Kessler 1, Fuhrmann 1, Brennauer 1, Kadenbach 2, S. Peter, Hübner 3/3.

SR: Engeln/Schmitz.

Zeitstrafen: 8:2-Min.

Siebenmeter: 4/3:7/6.

Zuschauer: 450.

Quelle: HNA 04.12.2023

Riesen-Aufgabe gegen Regensburg

2. BUNDESLIGA - Kirchhof peilt in Bestbesetzung dritten Heimsieg in Serie an


Kirchhof – Das furiose 40:31 der SG 09 Kirchhof gegen den TSV Nord Harrislee macht’s möglich: Nach einem Drittel der Saison in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen ist aus der Sportgemeinschaft eine Spektakelgemeinschaft geworden. Mit 313 Treffern stellt Kirchhof den besten Angriff der Liga, hat aber mit 308 die zweitmeisten Gegentore kassiert. Zu begründen auf beiden Seiten mit einem wahnsinnigen Tempo, mit dem die SG 09 auch gegen den ESV Regensburg (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) bestehen möchte.


Doch SG-Trainer Martin Schwarzwald weiß, dass die Premiere beim ersten Pflichtspiel gegen Bayerns Nummer eins im wahrsten Sinne des Wortes eine große Herausforderung wird. Die Kreisläuferinnen Julia Drechsler (1,93 m), Sara Mustafic (1,85 m) und die Rückraumkräfte Carolin Hübner (1,84 m), Marleen Kadenbach (1,83 m) sowie Nicole Lederer (1,82 m) überbieten allesamt die 14 Kirchhöferinen, die für einen Lauf von 7:3-Punkten gesorgt haben. Torfrau Dana Centini (1,80 m) und die Halblinke Deborah Spatz (1,79 m) sind hier am größten.


„Wir werden selbstbewusst ins Spiel gehen und kommen mit Druck super gut klar“, sagt Katharina Koltschenko als ein Sinnbild des Aufschwungs. Die 21-Jährige hat sich eine wichtigere Rolle erarbeitet und ist (sportlich) dem Juniorteam längst entwachsen. Gegen Harrislee war sie mit sieben Treffern im ersten Durchgang ein Faktor und könnte Regensburgs Deckung ebenso durch ihr mutiges Eins-gegen-eins vor Probleme stellen.

Die Gäste verteidigen bevorzugt in einem defensiven 6:0, haben aber auch ein 5:1 mit Kadenbach als Fixpunkt drauf. Die 28-Jährige ist nach einer Ellenbogenverletzung ebenso auf dem Weg zurück zur Bestform wie Franziska Peter nach einem Muskelbündelriss. Das ist das Aushängeschild des Vereins, denn die gewitzte Spielmacherin ist die HBF-Spielerin 2022/23 in der 2. Bundesliga. Zum Team zählt auch ihre jüngere Schwester Sophia, was die familiäre Atmosphäre im Klub unterstreicht.

Der Eisenbahnsportverein hat eine fantastische Entwicklung genommen. Dem Verzicht nach der Meisterschaft 2020 folgte 2021 der Sprung in die 2. Liga (leicht gemacht über die außerordentliche Aufstiegsrunde), den die Bayern mit Leistung untermauerten. Als bis dahin bester Neuling (5. in 2022) und 2023 ebenso wie aktuell als Vierter.

„Strukturell ist die 1. Liga nicht möglich. Für uns zählt nur der Klassenerhalt“, erklärt Robert Torunsky, Der Sportliche Leiter ist überaus zufrieden mit der Serie unter dem neuen Trainer Bernhard Goldbach, der einen Verjüngungsprozess mit Hoffnungsträgerinnen wie Beachhandball-Nationalspielerin Hübner (19, von HSG Würm-Mitte) vorangetrieben hat. Und pünktlich zum Saisonstart ohne etatmäßige Flügelzange dastand, weil sich Kapitänin Nicole Schiegerl einen Kreuzbandriss zuzog und Anika Bissel pausierte. Aktuell kommt Torfrau Stephanie Lukau (Ellenbogen) hinzu. Torunsky erwartet auch daher ein Duell auf Augenhöhe. Eines mit Spektakel-Garantie.


Quelle: HNA 01.12.2023

2. Liga
 SG 09 Kirchhof vs Nord Harrislee 
Ergebnis: 40:31   
Saison 23 / 24
26.11.2023

Angriff ist die beste Verteidigung

2. BUNDESLIGA - Kirchhof klettert nach 40:31 gegen Harrislee auf zehnten Platz


Melsungen – Da ist der höchste Saisonsieg. Der Zweite in Serie vor den eigenen Fans. Ein Start-Ziel-Erfolg vor 450 Zuschauern, durch den die Löwinnen als bester Aufsteiger mit der besten Platzierung in dieser Spielzeit nun Zehnter sind. Doch beim 40:31 (20:13) gegen den TSV Nord Harrislee war nicht alles im grünen Bereich.


„Wir sind schon weit gekommen, wenn eine defensiv weitgehend durchschnittliche Leistung ausreicht“, machte SG-Trainer Martin Schwarzwald deutlich. Auch Rückraumspielerin Katharina Koltschenko wusste, „dass wir die Reihen häufig nicht gut geschlossen haben. In den letzten Spielen haben wir uns die Sicherheit über die Abwehr geholt, diesmal über den Angriff.“ Der somit zur besten Verteidigung wurde.

Einmal mehr legten die Löwinnen los wie die Feuerwehr. Angetrieben von der emsigen Kapitänin Anna-Maria Spielvogel, die in der ersten Viertelstunde Ball und Gegner nach Belieben diktierte, ging die SG über 5:3 durch Agustina Jaén Loro (9.) über 9:3 (14., Koltschenko) bis auf 11:4 (15., Koltschenko) in Führung. Dabei erwiesen sich die Gastgeberinnen erneut als „Meister-Diebinnen“, weil sie sich allein im ersten Durchgang mit fünf Toren nach blitzgescheiten Balleroberungen belohnten.


Auch das Spiel mit der sechsten Feldspielerin in Unterzahl funktionierte bestens – 9:3 hieß es für Kirchhof in dieser Statistik bei fünf Zeitstrafen gegen sich. Gar 100-prozentig war die Angriffsleistung von Koltschenko. Neun Würfe nahm sich die 21-Jährige in der ersten Halbzeit, alle neun führten zu Toren. Sieben schlugen unhaltbar ein, in den anderen beiden Fällen gab es Siebenmeter – die sich Torjägerin Nele Weyh nicht nehmen ließ.

Die Folge derartiger Überlegenheit: „Da wir das Spiel zu schnell im Griff hatten, ist Energie verloren gegangen und es plätscherte so vor sich hin. Wir haben uns zu sehr auf unsere Offensive verlassen“, erklärte Schwarzwald. Dessen Team über 18:11 (27., Spielvogel) und 23:15 (35., Boras) kurzen Prozess machte. Zur Freude des Trainers aber auch eine Entwicklung zeigte. Kirchhof ließ eben nicht wie zuvor gegen die Kurpfalz Bären (29:25 nach 23:12) unnötig Spannung aufkommen.


„Wir haben den Schalter nochmal umgelegt“, lobte Schwarzwald, weil die SG nach einem 0:4-Lauf zum 23:19 (38.) schnell wieder in die Spur fand. Die Außen Anamarija Boras (2), Julie Hafner sowie Rückraumkraft Deborah Spatz entschieden die Partie mit ihren Treffern zum 27:20 vorzeitig (43.).

Somit konnten es die Grün-Weißen verschmerzen, dass sie TSV-Kreisläuferin Jonna Schaube nie in den Griff bekamen. Und deren Nebenleute leicht zu Durchbrüchen gelangten. Auch, weil von der Bank Impulse wirkten von Torfrau Aleksandra Orowicz, die nahtlos an die souveränen Vorstellung von Dana Centini anknüpfte, sowie den Rückraumkräften Lotte Iker und Lina Nöchel. „Wir sind drin“, frohlockte Koltschenko mit Blick auf die spielerische Entwicklung, deren Krönung der 40. Treffer von Julie Hafner war. So häufig hatten sie nämlich zuletzt als Drittligist am 12. Februar beim 41:32 in Düsseldorf gejubelt.



Kirchhof: Centini (11 P./19 GT), Orowicz (7/12), Stannies - Boras 6, Weyh 4/4, Sauerwald, Hafner 5, Koltschenko 7, Nöchel 1, Spatz 7, Zakrzewska, Spielvogel 7, Jaén Loro 3, Iker.
Harrislee: Zietz (8/20), Tiedemann (8/20) - Bruhn 7, Weitzel, Mettner 6, Andresen 3, Pfleiderer, Plöhn 3, Schaube 8, Frauenchuh 1, Klingenberg, Schleemann 1, L. Thomssen 2, A. Thomssen.
SR: E. Schmitz/R. Schmitz. Z: 450.
Siebenmeter: 4/5:2/3.
Zeitstrafen: 10:4-Minuten.

Quelle: HNA 27.11.2023

Mit Respekt Richtung Mittelfeld 

2. BUNDESLIGA - Kirchhof gegen Nord Harrislee gefordert – Umbruch beim TSV


Kirchhof – Das erste Drittel der Saison in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen endet am Sonntag. Für die SG 09 Kirchhof mit einem Vier-Punkte-Spiel. Mit dem Duell mit dem TSV Nord Harrislee, der zwei Zähler hinter den Löwinnen liegt (So. 15 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen).


Somit kann Kirchhof wieder einen großen Schritt in Richtung gesichertes Mittelfeld machen und möchte an die über weite Strecken gute Leistung beim 31:35 beim Tabellendritten in Rödertal anknüpfen. „Wir haben Rödertal als erste Mannschaft nach zwei Jahren gezwungen, mal wieder 6:0 zu spielen, und die Mädels haben gemerkt, dass auch gegen einen solch starken Gegner etwas drin ist“, erklärt Martin Schwarzwald. Ohnehin kommt der A-Lizenz-Inhaber immer mehr zu der Erkenntnis, wie ausgeglichen diese 2. Liga ist.


Zwei Beispiele: Der sensationelle Tabellenführer Werder Bremen verlor sein einziges Spiel beim Drittletzten Freiburg (24:32), Schlusslicht Gröbenzell holte zuletzt seine ersten Punkte beim 30:29 gegen den deutschen Rekordmeister Leipzig, der überraschend auf einem Abstiegsplatz liegt. Konsequenz: Nachlassen verboten. Kein Wunder, dass auch der kommende Gegner maximalen Respekt genießt. „Harrislee ist ein sehr leidenschaftliches Team mit einer guten Grundschnelligkeit“, sagt Schwarzwald und weiß, dass sich der TSV eine Woche zuvor in Rödertal (28:31) ähnlich stark präsentierte wie sein Team.


Dabei hatten die Nordfrauen mal wieder einen Umbruch zu meistern. Mit Madita Jeß legte die zweitbeste Torschützin der Liga (211/82) aus beruflichen Gründen eine Pause ein, Kapitänin Johanna Andresen suchte bei Erstligist Bayer Leverkusen eine neue Herausforderung. Nun heißt die treffsicherste Harrisleeerin ebenfalls Andresen, Vorname Jane, allerdings nicht verwandt mit dem Abgang. Dafür aber ebenso im Rückraum wirkungsvoll wie die doppelte Leonie (Mettner und Thomssen). Im Doppelpack gibt’s daneben die Thomssens, denn deren Zwillingsschwester Anna wirbelt auf Linksaußen. Beide sind Eins-gegen-eins-Spezialistinnen, die Kirchhofs Deckung um die zupackende Agustina Jaén Loro herausfordern wollen.


„Gegen Gröbenzell und Ketsch haben wir offensive Deckungen gut bespielt“, betont Hendryk Jänicke. Der 33-Jährige ist B-Lizenz-Inhaber und seit dieser Spielzeit erstmals Zweitliga-Trainer. Der Nachfolger von Malte Böhrnsen war zuvor hauptamtlicher Landestrainer in Schleswig-Holstein. Bis auf Kreisläuferin Hanna Klingenberg, die nach einem Nasenbeinbruch noch ein paar Tage braucht, kann er ebenso wie Kirchhof Bestbesetzung aufbieten. Also auch die 1,85 m große Kreisläuferin Jonna Schaube, die mit Jane Andresen den Mittelblock der 6:0-Deckung bildet. Diese agiert aber mangels weiterer Größe offensiv. Weswegen eine kluge Führung von Anna-Maria Spielvogel ein Faktor werden kann.





Quelle: HNA 24.11.2023

2. Liga
HC Rödertal  vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 35:31 
Saison 23 / 24
18.11.2023

Nach der Pause ging’s bergab

2. LIGA - Rödertal im packenden Spiel zu stark für Kirchhof

Großröhrsdorf – Die kleine Serie ist beendet: Nach zwei Remis und zwei darauffolgenden Siegen mussten die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof wieder eine Niederlage akzeptieren. Der HC Rödertal war beim 35:31 (17:17) am Ende zu stark und verbesserte sich durch seinen sechsten Erfolg in Serie auf den dritten Platz der 2. Bundesliga, während Kirchhof auf den Relegationsplatz rutschte.


„Wir haben uns lange an den Matchplan gehalten. Es war ein irrsinnig hohes Tempo und auch in der Abwehr haben wir wieder viele Sachen gut gemacht“, erklärte SG-Trainer Martin Schwarzwald und sah sein Team vor allem im ersten Abschnitt konsequent agieren. Kirchhof konnte stets das Zentrum gut überbrücken, traf schnell oder zog geschickt Freiwürfe. Das hatte den (geplanten) Nebeneffekt, sich erst gar nicht der unorthodoxen 5:1-Deckung mit der groß gewachsenen Isabel Wolff auf der Spitze stellen zu müssen.

Zudem war Kreisläuferin Nele Weyh eine Konstante, verwertete ihre Chancen eiskalt und erwies sich als sichere Siebenmeterwerferin mit insgesamt sechs Treffern bei sechs Versuchen. So zogen die Gäste über 3:1 (7., Hafner) auf 6:3 davon (12. Jaén Loro).


Dass es keine größere Führung wurde und zur Pause „nur“ remis stand, lag aus Schwarzwalds Sicht an drei Faktoren. Erstens wurden einige Freie liegen gelassen, zweitens wusste HCR-Spielmacherin Lena Smolik einige Nachlässigkeiten zu bestrafen und drittens musste Abwehrspezialistin Agustina Jaén Loro angeschlagen einige Minuten pausieren.

Mit der zweiten unfreiwilligen Pause schlug das Pendel gegen Kirchhof aus. Kapitänin Anna-Maria Spielvogel bekam einen Schlag auf die Seite, so dass Schwarzwald sie in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs auf der Bank schonte. Lotte Iker versuchte sich in dieser Phase auf der Spitze der Deckung, Deborah Spatz und Nele Weyh halfen auf halb.


Was jedoch nicht ausreichte, um Rödertal stoppen zu können. Besonders die Kreisläuferinnen Victoria Hasselbusch und Bo Dekker waren nicht zu bremsen. Julia Mauksch als mit neun Treffern beste Feldtorschützin die die flinke Linksaußen Fabienne Büch trafen nach Belieben. Dana Centini im Tor war da auf verlorenem Posten. Binnen sieben Minuten zog Rödertal auf 24:19 davon (38., Dekker).


„Wir haben das Tempo-Spiel und die Freiwurf-Aktionen im zweiten Durchgang viel besser kontrolliert. Das war ein hartes Stück Arbeit“, erklärte HCR-Trainerin Maike Daniels, deren Team gar auf 29:22 enteilte (47., Büch). Daraufhin zog Schwarzwald seine dritte Auszeit und fand die richtigen Worte. Denn Kirchhof gelang ein 4:0-Lauf und beinahe wäre es nochmal richtig spannend geworden. Doch näher als auf zwei Tore kam die SG nicht mehr heran.

Kirchhof: Centini, Orowicz - Boras 1, Weyh 12/6, Sauerwald 2, Hafner 6, Koltschenko 3, Nöchel 1, Spatz 2, Spielvogel 1, Jaén Loro 2, Iker 1.
SR: Friedel/Herrmann. Z: 522.
Siebenmeter: 3/4:6/6.
Zeitstrafen: 10:12-Minuten.

Quelle: HNA 20.11.2023

2. Liga
 SG 09 Kirchhof vs Kurpfalz Bären
Ergebnis: 29:25   
Saison 23 / 24
11.11.2023

Löwinnen spielen Katz und Maus

2. BUNDESLIGA - Kirchhof gewinnt erstes Heimspiel – lässt aber Kantersieg liegen


Melsungen – Aller guten Dinge sind fünf: Im fünften Anlauf ist den Handballerinnen der SG 09 Kirchhof der ersehnte erste Heimsieg nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga gelungen. Einer mit Aussagekraft, weil das Team von Trainer Martin Schwarzwald beim 29:25 (18:8) gegen die Kurpfalz Bären im Eiltempo die Weichen auf zwei Punkte stellte.


„Die Abwehr stand richtig gut. Wir haben körperbetonter gespielt als zu Saisonbeginn und waren auch auf den Halben sehr aggressiv“, erklärte Torfrau Dana Centini, wie die Gastgeberinnen den 30:22-Erfolg in Gröbenzell toppen konnten. Da war es schlichtweg eine Augenweide, wie Agustina Jaén Loro als Fixpunkt der spanischen 5:1-Deckung voran ging und somit dem Gegner – und damit auch ihrer Landsfrau Mireia Torras Parera als Strategin – frühzeitig den Zahn zog.

Kirchhof machte die Räume derart eng und attackierte das Team aus Ketsch derart zielstrebig, dass die Gäste häufig ins Zeitspiel und regelmäßig gar nicht erst zum Abschluss kamen. Denn die aufmerksamen Halben Anna-Maria Spielvogel und Katharina Koltschenko sowie Deborah Spatz als Vorgezogene erwiesen sich als ausgebuffte Balldiebinnen, sodass die Löwinnen Katz und Maus mit den Bären spielten – und über die erste und zweite Welle enteilten.


Nur 200 Sekunden brauchte Kirchhof, um nach 0:1-Rückstand auf 5:2 davonzuziehen. Koltschenko hatte sich da für ihren „Diebstahl“ belohnt. Doch damit nicht genug. Zum 6:2 verwandelte Nele Weyh einen Siebenmeter, sodass da schon sechs verschiedene Torschützinnen erfolgreich waren. Demoralisierend für die Gäste wurde es, als Centini einen Wurf von Amelie Möllmann fing, was Koltschenko per Gegenstoß zum 7:2 veredelte (10.). Centinis fünfte Parade gegen den freien Wurf von Rebecca Engelhardt zeigte weitere Wirkung, denn der nächste Pass der erfahrenen Linksaußen landete im Aus. Auch Koltschenkos Treffer im Liegen (11.) sowie ein Durchbruch von Spielvogel zum 9:2 (13.) waren nicht das Ende der Fahnenstange.


„Wir haben unser Tempospiel in der ersten Halbzeit gnadenlos durchgezogen und den Gegner regelrecht überrollt“, lobte Schwarzwald seine Mannschaft, die einige Zaubertore zu bieten hatte. Agustina Jaén Loro stoppte Kurpfalz-Torjägerin Svenja Mann, schaltete sich umgehend in den Angriff ein und verfeinerte einen Steckpass Spielvogels zum 11:3 (16.). Endgültig niemand mehr in Grün und Weiß hielt es auf den Sitzen als Centinis Harpune von der formstarken Linksaußen Julie Hafner zum 16:7 vollendet wurde (27.).

Elf Tore betrug der Vorsprung im Höchstfall. Acht waren es, als Centini begleitet von „Dana, Dana“-Sprechchören nach 20 Paraden beim Stand von 26:18 (51.) die Platte verließ. Auch den Feldspielerinnen aus der Startsieben verschaffte Schwarzwald eine Verschnaufpause. Und schon witterten die Bären Morgenluft. Stellten auf kurze Deckung um und kamen tatsächlich auf bis zu drei Tore heran. Erst die Rückkehr Centinis und deren 21. Parade gegen Torras Parera verhinderte unnötige Spannung. „Das geht zu 100 Prozent auf mich. Durch zu viele Wechsel habe ich das Team aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Kirchhofs Trainer, dessen Team nun seit vier Spielen ungeschlagen ist – und am kommenden Samstag beim HC Rödertal nachlegen möchte.




Quelle: HNA 13.11.2023

Tempo gegen Beweglichkeit 

Kirchhof – In den ersten vier Spielen haben die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof Lehrgeld gezahlt. Weil die Leistung weitgehend stimmte, aber die Ergebnisse nicht. Jetzt aber ist der Aufsteiger seit drei Partien in der 2. Bundesliga ungeschlagen. Und möchte nach dem ersten Sieg (30:22 in Gröbenzell) im Heimspiel gegen die Kurpfalz Bären nachlegen (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle).


„Dieser Erfolg verschafft uns etwas Ruhe“, erklärt Trainer Martin Schwarzwald. Bleibt aber ansonsten seiner Linie treu und möchte die Spielzeit „in einer Stimmung durchziehen“ – also jedem möglichen Sturm trotzen und bei Erfolgen nicht zu euphorisch sein.

Mit Blick auf den kommenden Gegner gibt es einige Parallelen. Beide Vereine vertrauen vielen jungen Spielerinnen. Vielen Akteurinnen, die vergleichsweise klein, dafür aber ungemein flink und wendig sind. „Die Kurpfalz Bären sind eine sehr, sehr bewegliche Mannschaft“, sagt Schwarzwald, dessen Deckung gewarnt ist etwa vor der umtriebigen Spanierin Mireia Torras Parera, die nur so vor Spielwitz sprüht.


Deren Vorlagen verwandeln kann besonders Svenja Mann. Die 22-Jährige, die vor zehn Monaten mit Zweitspielrecht von Erstligist Sport-Union Neckarsulm gekommen war und mit 45 Treffern die Nummer eins der Bären ist. Zweite der internen Rangliste ist Junioren-Nationalspielerin Gianina Bianco (33 Tore), die auf Rechtsaußen wirbelt.

Während den Gästen Torfrau Katarina Longo (Knie) noch ein paar Wochen fehlen wird, schmerzt der frische Ausfall von Nell Gotta. Die 21-Jährige hatte sich am Kreis nämlich erfolgreich in die Lücke gekämpft, die nach dem Abgang von Nele Wenzel (zu Bad Wildungen) entstanden war. Doch eine Fußprellung Gottas verhindert einen Einsatz in Melsungen. Die Alternative dazu heißt Lena Sophie Stitzel, ist 18 Jahre jung und könnte ebenso im Rückraum wirken.

„Wir werden alle Kräfte brauchen, denn Kirchhofs Stärke ist das Laufen. Es ist wichtig, dass wir deren Tempo in den Griff bekommen“, sagt Franziska Steil (ehemals Garcia-Almendaris). Die Bären-Trainerin, die mit ihrem Team „absolut zufrieden“ ist, weil es etwa in Rosengarten (25:24) oder gegen Berlin (24:23) einige Ausrufezeichen setzte. Aber auch an einem Makel arbeiten muss: der fehlenden Konstanz.


Noch stabilere Leistungen zu bringen ist eine weitere Vorgabe, die beide Teams eint. Dafür nutzt Kirchhofs Coach „das beste aus beiden Welten.“ Baut auf Spezialistenwechsel mit Agustina Jaén Loro (Abwehr) und Lotte Iker, Lina Nöchel oder auch Top-Torschützin Nele Weyh (Angriff). Somit kann der A-Lizenz-Inhaber seine Schützlinge noch besser abholen und situativ vorbereiten. Ob’s zum zweiten Sieg reicht?



Quelle: HNA 10.11.2023

2. Liga
Gröbenzell  vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis:  22:30
Saison 23 / 24
04.11.2023

Spatz: Das war schon sehr befreiend

2. LIGA - Kirchhof gelingt beim 30:22 in Gröbenzell der erste Saisonsieg


Gröbenzell - Im siebten Versuch hat‘s geklappt. Und wie! Mit einem nach dem Wechsel souverän herausgespielten 30:22 (12:11)-Erfolg im Kellerduell beim Mitaufsteiger HCD Gröbenzell feierte die SG 09 Kirchhof den ersten Saisonsieg in der 2. Handball-Bundesliga.


„Das war schon sehr befreiend“, atmete Rückraumspielerin Spatz auf. Ohne deshalb Jubelarien anzustimmen: „Eine überragende Leistung war das nicht.“ In einem Kellerduell, bei dem doch einiges auf dem Spiel steht, auch kaum zu erwarten.

Was war dann also das Erfolgsrezept? „Wir sind cool geblieben“, sagte Trainer Schwarzwald. Das erwies sich nach einer zerfahrenen und von zahlreichen technischen Fehlern geprägten Anfangsphase auch nötig. Beide Abwehrreihen hatten sich extrem gut auf den gegnerischen Angriff eingestellt, der lange Zeit lahmte. Kirchhofs Haupthindernis war die vorgezogene Kreisläuferin Kattner. Darauf hatte der SG-Coach seine Schützlinge zwar (theoretisch) vorbereitet, „doch man muss sie erst mal erleben, um zu verstehen, wie sie spielt.“

Dieser Lernprozess dauerte 18 Minuten, als HCD-Torjägerin Jana Epple die Gastgeberinnen mit ihrem zweiten Tor mit 8:5 in Führung geworfen hatte. Dann zog der Gast sein Tempospiel an, konnte die Erträge aus seiner starken 5:1-Deckung erhöhen. Am Ende der „Nahrungskette“ entpuppten sich Nele Weyh und Julie Hafner als sichere Vollstrecker. Die Folge: ein Kirchhofer 4:0-Lauf zum 9:11 (28.). Und eine knappe Halbzeitführung, „die unseren Glauben noch mal gestärkt hat, dass wir trotz aller Problemen auf dem richtigen Weg sind“ (Martin Schwarzwald).

Den die Nordhessen nach dem Wechsel noch eine Spur konsequenter fortsetzten. Und stetig über 15:18 (38.) und 16:21. (52.) und schließlich vorentscheidend auf 18:24 (52.) davon zogen. „Wir haben immer klüger gespielt“, freute sich Deborah Spatz. Gemeint war die Entzauberung der Gröbenzeller 5:1-Defensive. Durch ein explosives Umschaltspiel und auch im Positionsangriff. Der provozierte mit Freiwürfen im Zentrum Kattners Rückzug an den Kreis, um dann über außen zuzuschlagen.

Als Gröbenzells Trainer Stefan Weidinger mit einer Umstellung auf eine 6:0-Formation reagierte, kam das dem Gast noch mehr entgegen. Besonders der grippegeschwächten Aufbauspielerin Koltschenko, die nun auch im Angriff - sechs Tore bei sechs Versuchen - aufblühte. Weiterhin war Marie Sauerwald in der Schlussphase ein Faktor, in der sich die Kirchhoferinnen endgültig frei und den Gegner an die Wand spielten.

Die Folge: Ein unerwartet klarer Sieg, der indes etwas über die SG-Probleme in der ersten Hälfte hinweg täuscht. Und der die beiden vorausgegangenen Remis aufwertet. „Nun sind wir seit drei Spielen ungeschlagen und diese Serie wollen wir fortsetzen“, drückt Katharina Koltschenko das gewachsene Selbstvertrauen eines Aufsteigers aus, der nun endgültig in der 2. Liga angekommen ist.


Kirchhof: Centini, Orowicz, Stannies; Boras 3, Weyh 6/2, Sauerwald 3, Hafner 4, Koltschenko 6, Nöchel 2, Spatz 4, Zakrzewska, Spielvogel 2, Iker.

SR: Heinz-Hebisch/Lenhagen.

Zeitstrafen: 10:12-Minuten.

Siebenmeter: 0/1:2/5.

Zuschauer: 300.



Quelle: HNA 06.11.2023

Kellerduell als Dosenöffner?

Kirchhof/Gröbenzell - Ein Kellerduell am siebten Spieltag hat natürlich seinen Reiz. Und seine Bedeutung. Ein „Schicksalsspiel“ ist es für Stefan Weidinger indes nicht. „Schließlich haben wir auch danach noch 23 Spiele vor uns“, sagt der Trainer von Schlusslicht HCD Gröbenzell. Auch sein Kollege Martin Schwarzwald will für seine Mannschaft, die SG 09 Kirchhof, den Druck vor dem Trip des heimischen Handball-Zweitligisten gen Fürstenfeldbruck (Sa. 18 Uhr) „nicht künstlich erhöhen.“ Sieht vielmehr in diesem durchaus besonderen Spiel die Chance auf einen „Dosenöffner“.


Gemeint ist der erste Saisonsieg mit womöglich hohem Nachhaltigkeitsfaktor. Würde ins Bild einer Mannschaft passen, die sich laut der Mainzer Trainerin Ilka Fickinger „in der 2. Liga akklimatisiert hat.“ Ein Kompliment für den Aufsteiger, das auf ein schwer erkämpftes 29:29 ihres TSV bei der SG beruht. Ein Remis, das SG-Linksaußen Julie Hafner mittlerweile als „Punktgewinn“ verbucht hat: „Das Unentschieden und mehr noch unsere gute Leistung machen Mut für das Spiel in Gröbenzell.“

Dabei hat die eigene 5:1-Deckung (endlich) funktioniert, genauso das Umschaltspiel. Weniger der Positionsangriff. „Da müssen wir einfach kühlen Kopf bewahren“, rät die Ex-Dortmunderin. Oder auch „in schwierigen Momenten im System bleiben“, wie der SG-Coach seinen Schützlingen ans Herz legt, der bis auf Greta Kavaliauskaite auf seine Bestbesetzung zurück greifen kann.


Wohl auch auf die leicht angeschlagene Katharina Koltschenko. „Ihre Rolle wächst, wenn sie fit ist“, setzt Martin Schwarzwald auf die Aufbauspielerin. Auf der Halbposition in der Abwehr und als Alternative im rechten Rückraum, um (die einzige) Linkshänderin Lina Nöchel zu entlasten.

Dagegen scheint der Gastgeber nach sechs Niederlagen aus sechs Spielen noch nicht so recht im Unterhaus angekommen zu sein. „Uns fehlt einfach noch die Konstanz über 60 Minuten“, bekennt Trainer Weidinger. Der musste nach dem Aufstieg den Gröbenzeller Dreh- und Angelpunkt mit Bundesligaerfahrung, Saskia Putzke, ersetzen. Was bis jetzt noch nicht gelungen ist. Erschwert auch dadurch, dass sich Mittelfrau Kirsten Walter im ersten Spiel verletzte, im letzten aber immerhin ihr Comeback feierte.



Zudem kehrte nach zweijähriger Verletzungspause Linkshänderin Christina Königsmann zurück, so dass sich Stefan Weidinger gegen Kirchhof „mehr Power aus unserem Rückraum“ erhofft. Torgefahr geht auch vom Kreisläuferduo Kattner/Obermeier aus. Und natürlich vom explosiven Umschaltspiel seiner Mannschaft.

Das ändert nichts an der Zielsetzung von Anna-Maria Spielvogel. „Jetzt müssen Punkte her“, sagt die SG-Spielmacherin. Den damit verbundenen Druck nimmt die 26-Jährige gerne an. 


Quelle: HNA 03.11.2023

2. Liga
 SG 09 Kirchhof vs 1. FSV Mainz
Ergebnis: 29:29 
Saison 23 / 24
28.10.2023

Starke Linksaußen Julie Hafner 

2. LIGA - Kirchhofer Überfallkommando und Kampfgeist ermöglichen 29:29

Melsungen - Das hätte gepasst. Wäre auch dramaturgisch in diesem Handball-Krimi stimmig gewesen. Wenn nämlich Julie Hafner, zuvor in Kirchhofs Offensi e nicht zu bremsen, der Siegtreffer vergönnt gewesen wäre.


Dabei lief zunächst alles nach Plan, den SG-Trainer Schwarzwald 15 Sekunden vor Schluss in einer Auszeit ausgeheckt hatte. Katharina Koltschenko suchte und gewann ihren Zweikampf, zog dadurch zwei weitere Gegenspielerinnen auf sich und spielte so ihre Mannschaftskollegin auf Linksaußen frei. „Ich war fest davon überzeugt, dass ich diesen Ball verwerten konnte, doch dann ist er mir durch die Finger gerutscht“, beschrieb die 21-Jährige ihr Missgeschick. Das nichts an ihrer formidablen Leistung änderte, wohl aber zur Folge hat, dass der heimische Zweitliga-Aufsteiger nach dem 29:29 (13:16) gegen den 1. FSV Mainz weiter auf seinen ersten Saisonsieg wartet.


Trotzdem ging das Remis keineswegs als Punktverlust durch. Torfrau Dana Centini musste bei ihrer Bewertung des Erreichten lange überlegen, ehe sie sich dazu durchrang, den einen Zähler auch angesichts „eines starken Gegners“ zu wertschätzen. Und ihr Coach war sogar zufrieden. Denn: „Die Richtung stimmt.“

Davon überzeugten die Gastgeberinnen die über 400 Zuschauer speziell in der Anfangsphase. Legten los wie die Feuerwehr. Schalteten bei Ballbesitz, häufig das Produkt von Centinis Paraden, blitzschnell um, spielten im Positionsangriff, „die Sachen auf den Punkt“ (Schwarzwald). Gemeint waren Übergänge und Einläufer, die die 6:0-Deckung des Gegners sprengten, so dass entweder Julie Hafner (traumhaft sicher) und Nele Weyh aus der Nahwurfzone oder Deborah Spatz aus der zweiten Reihe erfolgreich Maß nehmen konnten. Der 10:8 nach 17 Minuten schmeichelte den Mainzerinnen noch, die hauptsächlich Rugile Bartaseviciute mit ihren Durchbrüchen im Spiel hielt.

Dann taute die ehemalige Kirchoferin im FSV-Trikot, Christin Kühlborn, auf. Drehte mit ihren drei Treffern in Folge die Partie und bremste ihren Ex-Club zusammen mit der sich erheblich steigernden Torfrau Lena Schmid aus. „Wir haben das System verlassen“, erklärte Martin Schwarzwald den 13:16-Halbzeitrückstand.


Dramatisches Duell auf Augenhöhe


Doch sein Überfallkommando trat noch einmal auf den Plan. Mit einem 4:0-Lauf zum 17:16 in nur drei Minuten nach Wiedergewinn. Wesentlich schwerer fiel dem Neuling danach das Torewerfen mittels langwieriger gebundener Aktionen. Auch weil die angeschlagene Chefin Spielvogel die Zügel in der Offensive nicht mehr ganz so straff in der Hand hatte.

Dafür steigerte sich die SG-Abwehr, die, vom Trainer mehrfach erfolgreich justiert, den Gast nicht davon ziehen ließ, als der zum 18:21 (39.) und 20:23 (46.) konterte. Und ermöglichte so die nötigen Tempogegenstöße, um beim 28:27 durch Anna-Maria Spielvogel (54.) sogar wieder in Führung zu gehen.

„Ein Duell absolut auf Augenhöhe“, bekannte FSV-Trainerin Ilka Fickinger. Unsicher, „ob ich mich über diesen Punkt freuen soll.“ Christin Kühlborn tat das: „Ich bin froh, dass wir das Spiel nicht ganz aus der Hand gegeben haben.“ Ihre SG-Kollegin am linken Flügel wird‘s ärgern.

SG: Centini (7 Paraden/14 Gegentore), Orowicz (ab 29., 7/15), Yan Li Stannies; Boras, Weyh 4/1, Sauerwald 1, Hafner 7, Koltschenko 2, Nöchel 1, Spatz 8, Zakrzewska, Spielvogel 5/2, Jaen Loro 1.

FSV: Schmid (10/15), Krückemeier (31.-52., 3/14); Weidle 1, Gilanyi 2, Kühlborn 6, Bartaseviciute 4, Schulze, Fackel 2, Thoß, Kampf 2, Karl, Grawe, Orth 4, Wagner 3/3, Burkholder 5.

Siebenmeter: 6/3:5/3.

Zeitstrafen: 6:14-Minuten.

Rote Karte: Sauerwald (52.)

Quelle: HNA 01.11.2023

Großer Respekt, aber keine Angst 

2. LIGA - Kirchhof gegen Mainz arg gefordert - Gast mit viel Bundesligaerfahrung

Melsungen/Mainz – Es schien, als ob der 1. FSV Mainz 05 seine Karten nicht aufdecken wollte. Ausgerechnet als Kirchhofs Trainer beim letzten Spiel des Handball-Zweitligisten gegen Rödertal zu Gast war, kassierten die Meenzer Dynamites nach richtig gutem Saisonstart mit 28:31 ihre erste Heimniederlage der laufenden Saison. Trotzdem hatte Martin Schwarzwald vor dem Duell des noch sieglosen Aufsteigers gegen den Tabellenfünften (Sa. 18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen), dem ein Totalausfall von zehn Minuten den Heimnimbus kostete, genug gesehen. „Eine ausgeglichene Mannschaft mit vielen Optionen“, lautet sein Urteil über eine Mannschaft, die trotz eines kleinen Umbruchs über reichlich Bundesliga-Erfahrung verfügt.


Etwa die Rückraumrechte Saskia Fackel, derzeit mit 26 Treffern die erfolgreichste FSV-Torschützin. Aufbauspielerin Saskia Wagner, die über einen explosiven Schlagwurf verfügt. Oder die wiedergenesene Elisa Burkholder, die der SG-Coach einst in der Jugend beim SV Zweibrücken unter seinen Fittichen hatte. Und natürlich die Ex-Kirchhoferin Christin Kühlborn.


Dazu kommen drei edle Neuzugänge: Torfrau Natascha Krückemeier und Rechtsaußen Hannah Kamp vom Zweitliga-Meister Solingen sowie Neele Mara Orth (von Bensheim/Auerbach), Mittelfrau und „Fixpunkt“ des Teams, extrem zweikampfstark und im Mittelblock mit Kreisläuferin Nora Schulze eine Bank.

Trotzdem. Bangemachen gilt nicht. „Wenn wir über 60 Minuten an die Leistung der ersten 40 Minuten aus dem letzten Spiel anknüpfen, haben wir eine Chance“, erklärt der SG- Coach. Gemeint ist eine griffige Defensive und ein dynamisches Tempospiel, vor dem auch Gäste-Trainerin großen Respekt hat. „Kirchhof ist ein unangenehmer Gegner, da müssen wir uns über 60 Minuten an unseren Fahrplan halten“, fordert Ilka Fickinger.


Beide können personell aus dem Vollen schöpfen. Nur Kirchhofs Katharina Koltschenkos Einsatz ist aufgrund ihrer Knieverletzung noch fraglich. Sie wurde im Angriff in Lintfort von Linkshänderin Lina Nöchel ersetzt, die sich im rechten Rückraum als echter Aktivposten entpuppte und beim Umschalten immer wieder mutig in die Lücken stieß.

Auch das stimmt Martin Schwarzwald zuversichtlich. In der Hoffnung, dass dem ersten Punktgewinn der erste Sieg folgt. Ohne ihn zu fordern. Vielmehr baut er auf eine weitere Leistungssteigerung, die die Erfolgswahrscheinlichkeit gegen einen Klasse-Gegner zumindest erhöht.


Quelle: HNA 27.10.2023

2. Liga
 TuS Lintfort vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 32:32
Saison 23 / 24
21.10.2023

Gedämpfte Freude über ersten Punkt

2. LIGA - Kirchhof in Lintfort 42 Minuten dominant – Spatz verpasst Siegtreffer

Lintfort – Ein Remis hinterlässt häufig Bewertungsspielraum. Vor dem Spiel beim so erfolgreich gestarteten TuS Lintfort wäre die SG 09 Kirchhof sicherlich mit einer Punkteteilung zufrieden gewesen. Doch als diese durch ein 32:32 (13:18) geschafft war, überwogen beim heimischen Handball-Zweitligisten gespaltene Gefühle: die Freude über den ersten, alles andere als selbstverständlichen Punktgewinn im Unterhaus und die Enttäuschung über einen zwischenzeitlich durchaus greifbaren Sieg.


Nach 42 Minuten nämlich, als die Gäste dank Ikers Treffer zum 18:25 auf der Siegerstraße einzubiegen schienen. „Bis dahin haben wir das Spiel klar diktiert“, konnte SG-Trainer Schwarzwald mit Fug und Recht behaupten.

Klarstes Indiz dafür war ein furioser Kirchhofer 6:0-Lauf zum 9:14 (25.). Da suchten die Angreiferinnen gegen die robuste TuS-Abwehr konsequent den Zweikampf, um den Lintforter Innenblock auseinander zu reißen und die sich bietenden Räume mit einem klugen Pass in die Nahwurfzone zu nutzen. Als Endabnehmerinnen und Vollstreckerinnen gefielen Rechtsaußen Boras, Kreisläuferin Nele Weyh und Linkshänderin Nöchel.

Die eigene 5:1-Deckung verhinderte dagegen die gefürchteten Durchbrüche von Kinlend, Samplonius und Co.. So konnte sich auch die sonst so starke Kreisläuferin Jana Willing gegen Kirchhofs Defensivturm Agustina Jaen Loro kaum durchsetzen. „Wir haben sehr gut ausgeholfen“, lobte Martin Schwarzwald seine Abwehr, hinter der auch Torfrau Dana Centini zu glänzen wusste. „Wir haben uns lange nicht auf den Gegner einstellen können“, gestand Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein.

Als es so weit war, war es allerdings fast um den engagierten Gast geschehen. Als die Westdeutschen nämlich die Partie dank eines 4:0-Laufes kurzzeitig drehten und Spielmacherin Samplonius in der 54. Minute zum 29:28 traf. Durchaus bedrohlich für die SG, weil sie auf einmal den Faden verloren hatte. Weil die Gastgeberinnen mit ihrer engen Deckung gegen Anna-Maria Spielvogel Unruhe in Kirchhofs Offensive stifteten, die auch mit einer siebten Feldspielerin weiterhin wankte. Weil Torfrau Laura Gräf sich enorm steigerte und den gegnerischen Schützen einige „Freie“ wegnahm.

Da war guter SG-Rat teuer. Deborah Spatz hatte ihn, sorgten mit zwei „Willens-Toren“ (Schwarzwald) für das 29:30 (55.). Und für eine dramatische Schlussphase. Wieder mit der Torjägerin als Hauptdarstellerin. Acht Sekunden vor Schluss verpasste sie mit ihrem Wurf das TuS-Tor und den Siegtreffer. Für Lintfort Zeit genug, um Linksaußen Dana Gruber auf die Reise zu schicken. Die dann auch traf - einen Wimpernschlag nach der Schluss-Sirene.


„Das war knapp“, atmete der SG-Coach auf. Eine Erleichterung, die der Freude über das Remis durchaus förderlich war. Zumal sich seine Kollegin keineswegs ärgerte, sondern bekannte: „Ein Sieg für uns wäre auch nicht gerecht gewesen.“

Quelle: HNA 23.10.2023

Fünfter Anlauf

2. LIGA - Kirchhof ohne Orowicz zum heimstarken TuS Lintfort

Kirchhof/Lintfort – Keine Panik auf der Titanic bzw. bei der SG 09 Kirchhof. Auch nach vier Niederlagen in den ersten vier Spielen nicht. „Wir haben gezeigt, dass wir wettbewerbsfähig sind“, sagt Martin Schwarzwald, Trainer des heimischen Zweitliga-Aufsteigers.


Was ein wenig nach Trotz klingt, wird statistisch belegt: In drei von vier Spielen waren die Kirchhoferinnen nah dran am ersten Saisonsieg, zeigten sich allerdings, so Schwarzwalds Analyse, „noch nicht gefestigt genug, um in der spielentscheidenden Schlussphase die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Da kam die zweiwöchige Pause bis zum Gastspiel beim TuS Lintfort (Sa. 17.30 Uhr) gerade recht.


Doch auch vor dem fünften Anlauf macht der SG-Coach keinen Druck. „Wir reden nicht davon, dass wir gewinnen müssen, sondern über unsere Chancen und den eigenen Anspruch“, sagt der 37-Jährige. Der Anspruch dürfte sein, dass die eigene 5:1-Deckung wieder so eklig für den Gegner wird wie zu Drittliga-Zeiten. Und dahinter die Torfrauen Dana Centini und Aleksandra Orowicz, die allerdings wie auch Marie Sauerwald erkrankt ist, wieder glänzen können.

Die größte Baustelle, die sich in bisher 134 Gegentoren - die meisten der Liga - widerspiegelt. Die drittbeste Offensive (122) scheint dagegen schon im Unterhaus angekommen. Drum geht TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein durchaus von einem „engen Duell“ aus, auch wenn ihre Mannschaft mit 6:2-Punkten hervorragend gestartet ist.


Erfreulich aus Lintforter Sicht: Die Löcher, die die prominenten Abgänge von Torfrau Alexandra Humpert, Rechtsaußen Pam Korsten (beide zum VfL Oldenburg) und Kreisläuferin Jonna Schaube (nach Harrislee) hinterließen, wurden postwendend geschlossen. Durch Norah Kothen (vom BVB), die mit Laura Gräf ein exzellentes Torwart-Duo bildet, Linkshänderin Michelle Breitbarth (vom FSV Mainz) und die holländische Nationalspielerin Fenna Muilenburg. Die 19-Jährige ergänzt sich am Kreis prächtig mit Jana Willing. Beide bilden zudem einen Top-Mittelblock in der 6:0-Deckung.

Schwarzwald warnt seine Schützlinge noch vor dem „spielstarken Rückraum“ mit Strippenzieherin Maxime Drent, der dynamischen Prudence Kinlend und der vielseitigen Pia Kühn, Schwester von MT-Profi Julius Kühn. Eine „ausbalancierte Mannschaft“, in der sich jede einzelne Spielerin zur Matchwinnerin aufschwingen kann. Auch deshalb wäre es für den Coach eines Neulings wenig ratsam, nach vier Niederlagen den ersten Sieg zu fordern. Selbst wenn der natürlich nicht unmöglich ist.




Quelle: HNA 20.10.2023

2. Liga
 SG 09 Kirchhof vs Füchse Berlin
Ergebnis: 27:28
Saison 23 / 24
03.10.2023

Tolle Aufholjagd bleibt unbelohnt

2. BUNDESLIGA - Kirchhof unterliegt den Füchsen denkbar unglücklich 27:28




Melsungen – Natalie Krupa schlüpfte in die Rolle der Spielverderberin. Als Marie Sauerwald nur noch fünf Sekunden Zeit hatte und aus spitzem Winkel den letzten Wurf nehmen musste, parierte die Berliner Torhüterin und verhinderte so die Krönung der spektakulären Aufholjagd. So blieb es im Zweitligaspiel zwischen der SG 09 Kirchhof und den Füchsen Berlin beim 27:28 (11:16) – und der Aufsteiger muss weiterhin auf seinen ersten Punkt warten.


Aber auch Niederlagen können Mut machen, denn in der zweiten Halbzeit sahen die 360 Fans in der Melsunger Stadtsporthalle ein grandios kämpfendes Kirchhofer Team, das phasenweise auch spielerische Akzente setzte. Zur Überraschung der Pessimisten unter den Zuschauern, die ihrer Mannschaft nach dem 11:16-Halbzeitstand nicht zutrauten, noch für Spannung zu sorgen.

Trainer müssen dagegen immer an ihr Team glauben. „Man sollte uns nie abschreiben, denn es ist eine unserer Stärken, auch nach scheinbar ausweglosen Situationen, zurück ins Spiel zu finden“, sagte Martin Schwarzwald, der schon in der ersten Halbzeit positive Ansätze gesehen hatte und trotz der Niederlage mit dem Auftritt seiner Spielerinnen zufrieden war.


Allerdings gab es in den ersten 30 Minuten auch fehlerhafte Szenen. Zu häufig kamen die überragenden Berliner Rückraum-Spielerinnen Vesna Tolic, Lara Sophie Fichtner und Lucy Gündel ungestört zum Wurf, sodass Dana Centini im Kirchhofer Kasten meistens machtlos war. Auf der anderen Seite waren die Angriffe von zu vielen technischen Fehlern geprägt und aus dem Rückraum drohte den Gästen nur selten Gefahr. Niemand weiß, was passiert wäre, wenn Katharina Koltschenko mitgespielt hätte. Fest steht jedoch, dass die 21-Jährige sowohl in der Abwehr als auch im rechten Rückraum schmerzlich vermisst wurde.

In der zweiten Halbzeit wurde vieles besser. „Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und emotionaler gespielt“, sagte Anna-Maria Spielvogel, die im Verbund mit Deborah Spatz, Nele Weyh und Julie Hafner mächtig aufdrehte. So wurde aus dem 11:16 schnell nur noch ein 15:17-Rückstand (34.). Beim 21:25 (50.) sah es zwar wieder düster aus, aber das Schwarzwald-Team kämpfte sich erneut ins Spiel und war 59 Sekunden vor Schluss nach dem Treffer von Deborah Spatz zum 27:27-Ausgleich dem verdienten Lohn ganz nah.


Das lag auch an der in den zweiten 30 Minuten weitaus besser funktionierenden Spanischen 5:1-Deckung, die nun offensiver und aggressiver auftrat. Zum Nutzen von Aleksandra Orowicz, der es leichter fiel, Würfe zu parieren als ihrer Vorgängerin Dana Centini. Bitter für Kirchhof: Zehn Sekunden vor Schluss war gegen Lucy Gündel kein Kraut gewachsen.

SG 09: Centini (1. - 27./7 Paraden/14 Gegentore/1 Tor), Orowicz (27. - 60./8 Paraden/ 14 Gegentore), Stannies (n.e.); Boras 1, Weyh 7/2, Sauerwald, Hafner 6, Nöchel, Spatz 5, Zakrzewska, Spielvogel 5/2, Jaen Loro, Iker 2
Füchse: 
Szott (1. - 40./6 Paraden/17 Gegentore), Krupa (7 Paraden/10 Gegentore); Tolic 4, Njinkeu 3, Fichtner 6, Gündel 4, Trabelsi 2, Wagenlader 3, Cappellaro 1, Müller, Ternede 1, Baßiner, Stefes 4/2
SR:
 Völkening/Zollitsch. Z: 360
Siebenmeter:
 2/4:2/2
Zeitstrafen: 
6:6-Minuten



Quelle: HNA 04.10.2023

Schwarzwald lässt sich nicht blenden

2. LIGA - Berlin als Top-Team bei Kirchhof – Wiedersehen mit Cappellaro


Kirchhof – Es wird nicht leichter für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof. Nach dem Start mit drei Niederlagen ist morgen (16 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) mit Füchse Berlin ein Team zu Gast, das ganz oben in der 2. Bundesliga mitmischen möchte.


„Wir lassen uns von den 3:3-Punkten Berlins nicht blenden. Sie zählen zu den Top-Fünf der Liga“, macht SG-Trainer Martin Schwarzwald deutlich. Die Füchse mussten sich nach der 23:24-Niederlage bei den Kurpfalz Bären zuletzt mit einem 23:23 gegen den HC Rödertal begnügen. Beste Torschützinnen sind bislang Lara Sophie Fichtner, Linea-Sophie Höbbel (beide 13) und Michelle Stefes (12). Fichtner hat unter Trainerin Susann Müller, selbst als 97-fache Nationalspielerin eine glänzende Rückraumspielerin, eine fantastische Entwicklung genommen und wurde von einer Linksaußen zur Spielmacherin mit Turbo-Qualitäten im Eins-gegen-Eins umfunktioniert.


Das war auch eine Konsequenz einer bitteren Verletzung. Denn ein Kreuzbandriss zwingt Leonie Baßiner seit einem Jahr zum Zuschauen, nachdem sie Deutschlands jüngste Zweitliga-Spielerin war. Besonders wird das Duell in Melsungen nun vor allem für zwei Berlinerinnen. Linksaußen Stefes ist ebenso wie Kirchhofs Torfrau Dana Centini eine Beyeröhde-Legende – und wurde bei den Wuppertalerinnen auch von Schwarzwald trainiert.


Zudem dürfen sich die Kirchhof-Fans auf das Wiedersehen mit einem Publikumsliebling freuen. Auf die Italienerin Angela Cappellaro, die 2021/22 derart in der 3. Liga am Kreis brillierte, dass sie sich für einen Wechsel in die Hauptstadt empfahl. Bei den Füchsen ist sie zwar im Aufwind, jedoch hinter Tina Wagenlader zweite Wahl. Das ist neben Vesna Tolic eine der Abwehrspezialistinnen mit Gardemaß von über 1,80 m. Schwer wiegt bei Berlin der Ausfall ihrer Top-Torschützin der Vorsaison, Rechtsaußen Anais Gouveia (Kreuzbandriss). Für die Portugiesin kann sich U 17-Nationalspielerin Farrelle Njinkeu beweisen.


Demgegenüber kann Trainer Schwarzwald auf den Kader 29:32-Niederlage bei den HL Buchholz 08-Rosengarten bauen. Mit der Konsequenz, dass Katharina Koltschenko erneut fehlt, bis zum folgenden Spiel in Lintfort (21.10.) aber wieder eine Option sein soll. Weiterhin Vertrauen als Fixpunkt in der Deckung genießt Agustina Jaén Loro. Ein Ziel für die Spanierin und ihre Nebenleute: erstmals in dieser Saison unter 30 Gegentoren bleiben.


Quelle: HNA 02.10.2023

2. Liga
 HL Buchholz 08-Rosengarten vs SG 09 Kirchhof
Ergebnis: 32:29 
Saison 23 / 24
23.09.2023

Verbessert, gewehrt – verloren

Buchholz – Es bleibt dabei: Die Nordheidehalle ist kein gutes Pflaster für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof. Auch im sechsten Anlauf in der 2. Bundesliga setzte es eine Niederlage für die Löwinnen, die dennoch aus dem 29:32 (17:17) bei den HL Buchholz 08-Rosengarten neuen Mut schöpfen können.


„Das war ein Schritt nach vorn“, erklärte SG-Trainer Martin Schwarzwald mit Blick auf die Leistung zuvor beim 31:38 gegen Werder Bremen. Was allein schon dadurch zu erkennen ist, dass Kirchhof wieder Zeichen setzte und sich wehrte. Die Folge: vier Zeitstrafen im ersten Durchgang, während es gegen Werder keine einzige gegeben hatte.

In der spanischen 5:1-Deckung begann erneut die Spanierin Agustina Jaén Loro als zentraler Fixpunkt. Durchaus als Lohn für Leidenschaft bei ihren jüngsten Auftritten und im Training zu verstehen. Ebenfalls starten durfte Marie Sauerwald. Das Eigengewächs erhielt auf Linksaußen den Vorzug vor Julie Hafner, die angeschlagen ein paar Einheiten verpasste hatte. „Marie hat uns vor allem im Gegenzug echt gut geholfen und arbeitet daran, dass sie aus dem Eck noch variantenreicher abschließen kann“, lobt Schwarzwald.


Zudem war Anna-Marie Spielvogel wieder an Bord. Die Kapitänin bewies nach einer Sprunggelenkverletzung gutes Heilfleisch und war in einer ebenso intensiven wie hektischen Partie bemüht, den Ruhepol zu geben. Dabei verteidigte die Spielmacherin auf halb und suchte im Angriff nach Lösungen, damit die Gäste in isolierten Eins-gegen-Eins-Situationen ihre Stärken ausspielen konnten.


Mit Erfolg. Kirchhof ging nach 1:3-Rückstand (4.) schnell über 5:4 (8., Weyh), 10:8 (15., Spielvogel) mit 14:11 nach einem Gegenstoß von Sauerwald in Führung (20.). Als sichere Siebenmeterschützin (9/11) erwies sich Kreisläuferin Weyh, die sich hier den Vorzug vor Spielvogel und Spatz erarbeitet hat. „Das haben die Spielerinnen selbst so entschieden“, stellt der Coach die Entscheidung aus der Mannschaft heraus.


Doch schon vor und erst Recht nach der Pause machte sich bei den Gastgeberinnen die Umstellung in der Deckung auf 3:2:1 bemerkbar. Dadurch erkämpfte sich Rosengarten Vorteile. Als Unterschiedsspielerinnen schwangen sich die italienische Torfrau Anja Rossignoli und die treffsichere Rückraumspielerin Levke Kretschmann auf. Ab Kretschmanns Treffer zum 17:16 (28.) legten die Handball-Luchse stets vor und hatten nach der Roten Karte gegen Jaén Loro (51., dritte Zeitstrafe) sowie mehr noch dem 29:25 durch Anna Ansorge alle Trümpfe in der Hand (54.).

Kirchhof mobilisierte aber nochmal die letzten Kräfte. Durch zwei Tore von Weyh und Hafner in Überzahl war die SG wieder dran. Nach einem Durchbruch Kretschmanns blieb Luisa Hinrichs indes vom Punkt (6/6) nervenstark und sorgte dafür, dass die Löwinnen weiter auf ihren ersten Punkt nach dem Aufstieg warten müssen.


Kirchhof: Stannies, Orowicz, Centini - Boras 5, Weyh 11/9, Sauerwald 4/1, Hafner 2, Nöchel 2, Spatz 1, Zakrzewska, Spielvogel 2, Jaén Loro, Iker 2.
SR:
 Heine/Standke. Z: 263.
Siebenmeter: 
6/6:10/12.
Zeitstrafen: 
10:12-Minuten.

Quelle: HNA 25.09.2023

Mit Ruhe und Spielvogel

Kirchhof – Fünf Mal waren die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof in der Nordheidehalle in Buchholz zu Gast. Dabei kassierten sie in der 2. Bundesliga fünf mehr oder weniger deutliche Niederlagen gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten. Auch im sechsten Anlauf reisen die Löwinnen als Außenseiter an (Sa. 19 Uhr).



„Das waren andere Zeiten und andere Mannschaften“, macht jedoch Dubravko Prelcec deutlich. Der kroatische Trainer der Handball-Luchse, ausgestattet mit der EHF-Masterlizenz. Der 55-Jährige, der seit 2018 bei dem niedersächsischen Team im Landkreis Harburg tätig ist. Denn 2022 musste Prelcec zwölf Spielerinnen ziehen lassen, in diesem Sommer folgten Linksaußen Cara Reiche (1. Liga Buxtehude), Rückraumspielerin Sarah Lamp (Karriereende) und Torfrau Mareike Vogel, die Ex-Kirchhöferin, die nun Torwarttrainerin ist.

Zudem ließ die Personalie von Ex-Nationalspielerin Heike Axmann (ehemals Dombrowski) aufhorchen, die das Trainerteam aus finanziellen Gründen verlassen musste. Auch deshalb betont Prelcec: „Die erste Liga ist bei uns kein Thema. Mit Blick auf die künftigen Vorgaben der HBF wollen wir uns erstmals nur aus der Gefahrenzone heraushalten.“ Immerhin: Bis auf die Langzeitverletzten Jule Meisner (Schulter) und Lucia Kollmer (Kreuzbandriss) können die Gastgeberinnen Bestbesetzung aufbieten.

Und erwarten die SG 09 mit viel Respekt. „Kirchhof ist eine unangenehme Mannschaft mit guten Eins-gegen-Eins-Spielerinnen und in der 2. Liga ungewohnten Qualitäten“, erklärt Prelcec. Dessen Gegenüber Martin Schwarzwald ist vor allem bestrebt, Gelassenheit zu vermitteln. Außerhalb der Mannschaft ist es ihm nämlich nach dem unglücklichen 35:36 gegen Erstliga-Absteiger Waiblingen und dem 31:38 ohne die Abwehr-Asse Anna-Maria Spielvogel sowie Katharina Koltschenko „viel zu unruhig“. Schließlich ist die 2. Liga mit Ausnahme für Torfrau Dana Centini, Kreisläuferin Nele Weyh und eben Spielvogel praktisch Neuland für alle. Selbst für Kapitänin Deborah Spatz war das Unterhaus in der Spielzeit 2020/21 lediglich ein Schnupperkurs.

Umso wichtiger für das junge Team, dass Spielvogel nach ihrer Bänderverletzung im Sprunggelenk überraschend schon wieder im Mannschaftstraining steht und am Samstag auch spielen dürfte. Bei Koltschenko (Knie) ist hingegen wohl mehr Geduld gefragt. Somit könnte sich Agustina Jaén Loro in der Deckung erneut beweisen, die neben den Torhüterinnen ein Lichtblick beim missglückten Start war. Trainer Schwarzwald will hier „den Weg der kleinen Schritte“ beschreiten. Und lobt zudem das verbesserte Spiel im Positionsangriff, wo Lotte Iker und Spatz Lerneffekte zeigen. Ob’s reicht, um erstmals mit Kirchhof in der Nordheidehalle bestehen zu können?


Quelle: HNA

15.09.2023

2. Liga
 SG 09 Kirchhof vs VfL Waiblingen
Ergebnis: 31:38
Saison 23 / 24
16.09.2023

Die Deckung als Rätsel:

SG 09 Kirchhof unterliegt SV Werder Bremen deutlich


In der 3. Liga haben sie ihren Gegnern Rätsel aufgegeben. Mit der spanischen 5:1-Deckung, die selbst für erfahrene Rückraumspielerinnen zur Falle wurde. Doch in der 2. Handball-Bundesliga stehen sie nun selbst vor einem Rätsel.


Melsungen – Nach dem unglücklichen 35:36 gegen Erstliga-Absteiger VfL Waiblingen setzte es eine auch in der Höhe folgerichtige 31:38 (15:19)-Niederlage für die SG 09 Kirchhof gegen den SV Werder Bremen. „Wir haben 21 Chancen über die Mitte zugelassen. Es ist uns viel zu selten gelungen, den Gegner über Außen zu ziehen“, erklärte Martin Schwarzwald.

Der SG-Trainer ist sich der „Baustellen“ bewusst, wollte indes den Rückschlag im Duell der Grün-Weißen nicht überbewerten. Da genügte dem A-Lizenz-Inhaber ein Blick auf die Bank derer, die nicht mitwirken konnten. Auf der mit Anna-Maria Spielvogel (Bänderverletzung im Sprunggelenk) die aktuelle Abwehrchefin, mit Katharina Koltschenko (Kniebeschwerden) die geschickteste Balldiebin sowie mit Greta Kavaliauskaite (nach Erkrankung) die Vorzeigekämpferin vergangener Spielzeiten saßen.


Bremen von überall gefährlich

Zwar mühten sich Agustina Jaén Loro als Fixpunkt, Deborah Spatz als Vorgezogene und Nele Weyh sowie Lina Nöchel auf Halb nach Kräften. Doch schnell schien ein Debakel für Kirchhof wahrscheinlicher als das von Bremen-Trainer Timm Dietrich erwartete 50:50-Spiel. Werder strahlte von allen Positionen Gefahr aus. Die ersten fünf Treffer erzielten fünf verschiedene Spielerinnen.

Stets in Szene gesetzt von Denise Engelke, die nach Bedarf klug das Tempo anzog oder verschleppte. Über 4:1 (5.) nach einem Gegenstoß von Emy Jane Hurkamp und 10:4 (15.) durch wiederum Linksaußen Hurkamp und 12:5 (17.) nach einem Durchbruch von Kapitänin Engelke ebneten die Norddeutschen den Weg zu einem Start-Ziel-Sieg.


Torfrau Pajak stark

Da konnte sich Bremen auf die groß gewachsene polnische Torfrau Wioleta Pajak verlassen, die 20 Minuten lang stets mehr Paraden als Gegentreffer vorweisen konnte. Da war kein Durchkommen gegen die 6:0-Deckung mit Kreisläuferin Alina Defayay und Rückraumspielerin Lara Niemann im Mittelblock. Und da wusste SG-Trainer Schwarzwald, „dass Iker und Spatz eine zu hohe Eins-gegen-Eins-Last hatten.“

Somit war Hoffnung auf einen Heimsieg im 250. Zweitliga-Spiel Kirchhofs ein trügerisches Gut. Vor allem der Tatsache geschuldet, dass der Torwartwechsel von Dana Centini zu Aleksandra Orowicz fruchtete. Und Bremen kurzzeitig zu viel Risiko ging. Mit der siebten Feldspielerin auf die ganz frühe Entscheidung drängte. Das bestrafte die SG durch Treffer ins leere Tor von Anamarija Boras zum 13:17 (28.) und von Jaén Loro zum 15:19 (30.).
 


SG-Hoffnung schnell verpufft

Zwei Mutmacher, die jedoch schnell verpufften. Denn die Gäste kehrten zurück mit bewährten Mitteln. Hatten zudem das nötige Glück, dass Spatz einen Freien nach Balleroberung an den Pfosten setzte (37.), nachdem Iker zuvor Torfrau Pajak nach einem Wackler an den Fuß geworfen hatte. So kamen die Löwinnen nur beim Stand von 18:20 durch Spatz noch einmal in Reichweite (33.), ehe sich Werder schnell wieder absetzte.

Ratz-fatz nahm Werder Tempo auf, konnte auf die herausragende Rechtsaußen Elaine Rode bauen, die per Gegenstoß zum 26:20 schon alles klar machte (42.). „Unsere Trefferquote haben wir hochgehalten“, lobte Dietrich sein Team, das auch hier mit 67,9 Prozent zu 59,6 die Nase vorn hatte.


Spätesten da war Kirchhof nur noch um Schadensbegrenzung bemüht. Trainer Schwarzwald stellte auf eine 6:0-Deckung um, bei der Neuzugang Wiktoria Zakrzewska ihren Einstand gleich mal im Mittelblock neben der redlichen Jaén Loro gab. Doch Kirchhof blieb brav, holte sich weder Gelbe Karte noch Zeitstrafe ab und lag nach einem 0:5-Lauf kurz vor Schluss gar mit zehn Toren in Rückstand. Dass der Neuling das Ergebnis wenigstens noch etwas freundlicher gestalten konnte, macht das Rätsel mit der eigenen Deckung nicht leichter.


Die Statistik:

Kirchhof: Stannies (2 P./4 GT.), Orowicz (12/26), Centini (1/8) - Boras 5, Weyh 5/1, Sauerwald 1, Hafner 3, Nöchel 4, Spatz 6/1, Zakrzewska 1, Jaén Loro 3, Iker 3.


Bremen: Hinrichs (2/4), Pajak (15/27) - Schumacher 3, Probst 1, Plümer 1, Becker 1, Engelke 6/1, Häberle 6, Hürkamp 3, Weyers 1, Niemann 3, Defayay 4, Rode 9/2.


SR: Konrad Gimmler/Jannik Rips. Z: 260.


Siebenmeter: 2/2:3/3. Zeitstrafen: 0:6-Minuten.

Quelle: HNA Online 17.09.2023

Auch noch ohne Koltschenko 

2. BUNDESLIGA - Kirchhof muss Abwehr gegen Bremen umbauen und festigen

Kirchhof – Auf diese Duplizität der Ereignisse hätten sie im Lager der Löwinnen gerne verzichtet. Vor einem Jahr mussten erkrankt mit Deborah Spatz und Greta Kavaliauskaite die bis dato wichtigsten Spielerinnen ersetzt werden. Nun fehlen der SG 09 Kirchhof beginnend mit dem Heimspiel in der 2. Handball-Bundesliga gegen den SV Werder Bremen (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle) erneut zwei bewährte Kräfte.


Trainer Martin Schwarzwald muss ohne „unsere vielleicht wichtigsten Abwehrspielerinnen“ auskommen. Ohne Kapitänin Anna-Maria Spielvogel, die sich wie berichtet beim 35:36-Spektakel gegen den VfL Waiblingen eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen hat. Und ohne Katharina Koltschenko. Die 21-Jährige ist im Training unglücklich weggeknickt und hat sich eine starke Prellung im Kniegelenk zugezogen.


Doppelt bitter für die Rückraumspielerin, die gegen Waiblingen mit acht Treffern zusammen mit Spatz beste Torschützin war und unterstrichen hat, dass sie in dieser Spielzeit eine dominantere Rolle spielen kann als im Aufstiegsjahr. Dennoch betont Schwarzwald, „dass wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind.“ Denn in beiden Fällen hatte er Schlimmeres befürchtet.

Somit sind gegen Bremen nun Lotte Iker (Mitte), Spatz (links) und Lina Nöchel erste Wahl im Rückraum. Erste Minuten kann sich Neuzugang Wiktoria Zakrzewska (nach Zahnschmerzen) erhoffen. Alternativ könnten zudem die als Kreisläuferin eingeplante Agustina Jaén Loro sowie die etatmäßige Linksaußen Marie Sauerwald helfen. Vorstellen kann sich Schwarzwald, zwei Kreisläuferinnen gleichzeitig zu bringen. Und muss noch entscheiden, wer als Abwehrchefin beginnt (Jaén Loro oder Spatz) und auf der Spitze in der 5:1-Deckung verteidigt (Spatz oder Iker).

In jedem Fall müssen sich die Gastgeberinnen besonders in den Bereichen „Rückwärtsbewegung“ und „Gegner stören“ steigern. „Bremen hat sehr schnelle Außen und gute Würfe aus der zweiten Reihe“, erklärt SG-Torfrau Dana Centini, mit Blick auf Werder, das erst Anfang August in der Stadtsporthalle war. Beim Heinrich-Horn-Gedächtnisturnier, bei dem Bremen Dauergast ist und mit 25:22 die Nase vorn hatte.


Durchaus ein Indiz, dass erneut ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten ist, wenngleich die Grün-Weißen aus dem Norden unerwartet erfolgreich gestartet sind. Mit einem 35:29 gegen den hoch gehandelten HC Rödertal nämlich. „Da hat schon sehr viel gepasst. Wir haben uns selbst überrascht und hatten in der ersten Halbzeit eine Wurfquote von 90 Prozent“, frohlockt Timm Dietrich.


Für den 33-jährigen A-Lizenz-Inhaber war es die gelungene Premiere als Zweitliga-Coach. Zuvor war Dietrich erfolgreich beim TV Hannover-Badenstedt tätig. In der Jugend-Bundesliga und als Meistermacher in der 3. Liga, auch wenn der TV einmal mehr nicht aufsteigen wollte. Zu seinem Team im Vorjahr zählte Jana Pollmer, die nun für Oberligist HL Buchholz 08-Rosengarten II aufläuft.

Auch in Bremen trainiert Dietrich eine Ex-Kirchhoferin. Vanessa Plümer, die zu ihrer Bad Wildunger Zeit ein Zweitspielrecht in der Saison 2021/22 bei der SG 09 hatte. Die nun auf Rechtsaußen mit Elaine Rode um Spielzeiten kämpft. Bremen reist ohne die Rückraumkräfte Naomi Conze (Auszeit in Neuseeland) und Chiara Thorn (Kreuzbandriss) an. Offen ist, ob die mit Zweitspielrecht aus Oldenburg nachverpflichteten Luca Marie Schumacher und Hannah Weyers mitwirken können. Trotz seiner umsichtigen Taktgeberin Denise Engelke und der treffsichren Kreisläuferin Alina Defayay erwartet Dietrich ein 50:50-Spiel und sagt: „Kirchhof wird eine gute Runde spielen. Wir müssen uns gegen deren offensive Abwehr Situationen mit hochprozentigem Abschluss erspielen.“ 


Quelle: HNA 15.09.2023

2. Liga
 SG 09 Kirchhof vs VfL Waiblingen
Ergebnis: 35:36
Saison 23 / 24
09.09.2023

Viel Spektakel, keine Punkte

2. LIGA - Aufsteiger Kirchhof verpasst Coup gegen Absteiger Waiblingen

Melsungen – Die Torfrauen? Zweitliga-tauglich. Der Angriff? Ebenfalls und mitunter spektakulär. Die Abwehr, die ein Schlüssel zum Aufstieg in die 2. Bundesliga war? Ausgerechnet die funktionierte so gar nicht bei den Handballerinen der SG 09 Kirchhof, die somit einen Coup zum Auftakt beim 35:36 (18:19) gegen Erstliga-Absteiger VfL Waiblingen verpassten.


„Wir haben echt schlecht verteidigt“ redete SG-Kapitänin Anna-Maria Spielvogel erst gar nicht um den heißen Brei herum. Trainer Martin Schwarzwald kritisierte, „dass wir von Anfang an hätten bissiger sein müssen.“ Und nicht zuletzt spricht es Bände, dass die Torfrauen Dana Centini (15) und Aleksandra Orowicz (6) zusammen auf 21 Paraden kamen und den Vergleich zwischen den Pfosten eindeutig für sich entschieden.

„Normal müssen 35 Tore zum Heimsieg reichen“, sagte denn auch Centini und geriet ins Grübeln, ob sie nicht noch mehr hätte halten können, obwohl sie beim Gegner speziell Junioren-Nationalspielerin Matilda Ehlert schier zur Verzweiflung trieb mit ihren herausragenden Reflexen per Hand sowie Fuß und ein halbes Dutzend Freie sowie einen Siebenmeter entschärfte.

Was die Leistungsträgerinnen Spielvogel und Centini mit ihrem Trainer eint, ist die Erkenntnis, „dass wir mithalten können und Charakter gezeigt haben.“ Denn gleich dreimal lag Kirchhof mit vier Toren zurück. Beim Stand von 6:10 (13. Gisa), 18:22 (36., Ehlert) und 22:26 (42., Nagler). Stets kam die SG zurück und hielt das Spiel offen.

Eine Partie, die auf und neben der Platte heiß war. Eine Begegnung auf Augenhöhe, die einigen der treuesten Fans entging, weil einige der 155 Dauerkartenbesitzer in Urlaub weilten. Sie verpassten gleich zehn Treffer in nur fünf Minuten. Doch wer dachte, die Gastgeberinnen seien sofort auf Temperatur, sah sich nach dem 5:5 durch Deborah Spatz, die sich am Oberschenkel bandagiert als Kapitänin in den Dienst der Mannschaft stellte (5.), getäuscht.

Nach der starken Parade von Centini gegen Ehlert (6.) wollte zunächst nichts gelingen. Da verteidigte Kirchhof vogelwild und ließ dem Gegner Durchbruch um Durchbruch zu. Da musste Waiblingen noch nicht mal glänzen. Nach einem 1:5-Lauf hatte Trainer Schwarzwald erst mal genug gesehen, nahm eine Auszeit und brachte wenig später Agustina Jaén Loro, mit der die Deckung zumindest etwas stabiler wurde. Zudem gelang der Spanierin ein genialer Treffer nach Steckpass von Spielvogel aus der Drehung zum 15:17 (25.). Als sich auch Lotte Iker und Katharina Koltschenko in Szene setzten, war eine Führung zur Pause möglich. Doch Ikers Pass auf Julie Hafner war zu ungenau (30.).

Der VfL nahm diesen Ball gern auf und setzte sich durch vier Treffer in Serie wieder ab. Erst der Schlagwurf von Spatz zum 19:22 (36.) in Unterzahl weckte den Aufsteiger. Und die Fans, die zudem auf Temperatur kamen, weil die Schiedsrichter mit Schrittfehlern nicht viel am Hut hatten und Kirchhof den einen oder anderen Siebenmeter verweigerten.

Als Spielvogel verletzt vom Feld getragen werden musste (siehe nebenstehender Artikel), schien guter Rat teuer. Doch die Löwinnen rafften sich abermals auf. Konnten sich im Rückraum vor allem auf ihre verbliebene Kapitänin verlassen (Zitat Centini: „Spatzi hat gezündet“). Endgültig Kopf stand die Halle, als Koltschenko zum 33:32 für eine Führung sorgte (55.).

Was jedoch nicht reichen sollte, obwohl Kirchhof eine Zeitstrafe gegen Nele Weyh (56.) schadlos überstand. Weil Julia Herbst frei vor Centini doch nochmal traf (58.) und Magdalena Probst ihren Siebenmeter verwandelte (60.). Zwar verkürzte Spatz erneut, aber Iker kam im letzten Angriff einen halben Schritt zu spät, um den Ball exakt stibitzen und ihr Team belohnen zu können.



Quelle: HNA 08.09.2023

Aufsteiger fordert Absteiger

2. LIGA - Kirchhof bangt gegen Waiblingen um Spatz – Centini Nummer eins

Kirchhof – Die Zeit des Ausprobierens ist vorbei. Den Handballerinnen der SG 09 Kirchhof steht nach dem Aufstieg das erste Spiel in der 2. Bundesliga bevor. Gegen den VfL Waiblingen, der aus der 1. Liga gekommen ist (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen).


„Extrem wichtig wird die Rückkehr zur taktischen Disziplin“, betont SG-Trainer Martin Schwarzwald, der mit Anna-Maria Spielvogel und Deborah Spatz auf zwei gleichberechtigte Kapitäninnen setzt. Ob er beide gegen Waiblingen bringen kann, entscheidet sich indes erst heute im Abschlusstraining.

Denn der Oberschenkel bereitet Spatz weiter Probleme. Sollte die 24-Jährige passen müssen, wäre wohl keine der drei etatmäßigen Rückraumlinken einsatzfähig. Neuzugang Wiktoria Zakrzewska wird nämlich von einer Entzündung an den Weisheitszähnen geplagt. Und Greta Kavaliauskaite steht nach ihrer Krebserkrankung zwar wieder im Training, doch der Zeitpunkt einer möglichen Rückkehr ist weiterhin offen.

Schwarzwald und das junge Team haben indes bewiesen, „dass wir auf Ausfälle reagieren können. Mir ist da nicht bange.“ Alternativ könnte Katharina Koltschenko oder Lotte Iker auf halblinks beginnen. Ansonsten sind fünf Plätze in der Startformation fix. Im Tor startet Dana Centini trotz der Rückkehr von Aleksandra Orowicz, die gestern ihren 27. Geburtstag feierte, als Nummer eins. Gesetzt auf Außen sind Anamarija Boras (rechts) und Julie Hafner (links), am Kreis Neuzugang Nele Weyh sowie die Flexibilität in Person: Spielmacherin Spielvogel.

Mit der Vorbereitung insgesamt zeigt sich Trainer Schwarzwald zufrieden und hat an einigen Feinarbeiten gewerkelt: „Unser Abwehr-Torwart-Paket muss passen. In der 2. Liga müssen allerdings der Einsatz und die Kommunikation noch besser werden.“

Am ersten Spieltag kommt nun ein interessanter Mix aus Erfahrung und hoch veranlagten Talenten auf Kirchhof zu. Mit Kreisläuferin Kimberly Gisa und der Rückraumlinken Matilda Ehlert baut Waiblingen auf zwei Junioren-Nationalspielerinnen. Bemerkenswert, dass der VfL die 1,81m große Ehlert halten konnte, denn die 18-Jährige war mit 71/6-Toren ein Lichtblick im Vorjahr. 25 von 26 Spielen verlor das Team im Oberhaus und musste anschließend mit Rechtsaußen Rabea Pollakowski (Neckarsulm) und der aus Calden stammenden Emma Hertha (Halle-Neustadt) zwei Asse ziehen lassen. Zudem fehlt die wurfgewaltige Lara Eckhardt (Kreuzbandriss).

Ansonsten haben die Tigers vor dem Duell mit den Löwinnen alle Stammkräfte wie die umsichtige Spielmacherin Samira Brand, die treffsichere Rechtsaußen Julia Herbst oder die Torfrauen Celina Meißner und Svenja Wunsch halten können. „Trotz der sehr schwierigen Saison war die Stimmung nie schlecht“, betont der kommissarische Sportliche Leiter Harald Beilschmied und sagt: „Wir haben zwar einen sehr kleinen Kader, doch mit Aleksandar Knezevic genau den richtigen Trainer bekommen.“

Knezevic bestritt 136 Länderspiele für Jugoslawien und war praktisch „Mr. Göppingen“, denn ab 1999 spielte er für Frisch Auf in der Bundesliga, ehe er im Wechsel bis 2021 die Männer und Frauen Göppingens coachte. Seine Premiere beim VfL gelang bereits. In der ersten Runde des DHB-Pokals gab’s ein 42:23 gegen Oberligist SV Teutonia Bochum-Riemke.


Quelle: HNA 08.09.2023

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